Wasser predigen, Wein trinken? Ein guter Chef geht als Vorbild voran


Kennen Sie die Geschichte von der Leiterin eines großen Unternehmens, die Ihre Mitarbeiter zu mehr Ordnung anhielt. Konkret sollten alle den Posteingangskorb aufräumen. Leider versäumte die Vorgesetzte, ihre eigene Eingangsschale zu leeren. Diese platzte geradezu aus allen Nähten. Selbstverständlich nahm niemand die Anweisung ernst. Noch schlimmer, das Ansehen der Chefin nahm beträchtlichen Schaden, weil sie nicht mit gutem Vorbild voranging. Wer seine Vorbildfunktion nicht ernstnimmt, schmälert seine Autorität gegenüber seinen Mitarbeitern. Diese Tipps zeigen Ihnen, wie Ihr Verhalten und Ihre Arbeitsweise für alle zu einem positiver Maßstab wird.

Vorbild sein und vorangehen
Wer mit gutem Vorbild vorangeht, hat ein starkes und erfolgreiches Team hinter sich.

Was ist das Problem

Jeder Vorgesetzte hat eine Vorbildfunktion. Wer sich dieser Verantwortung nicht bewusst ist, verpasst eine große Chance. Ohne entsprechende Führung sucht sich jeder Mitarbeiter mehr oder weniger orientierungslos seinen eigenen Weg. Je nach Charakter reicht die Arbeitsweise von verbissen bis zu einer viel zu lockeren Einstellung. Richtige Teamarbeit entsteht nicht und wohl fühlt sich niemand. So ist die Mitarbeiterfluktuation hoch, außerdem treten durch die gestörte Kommunikation immer wieder Fehler auf. Was alle nur noch mehr verunsichert.

So funktioniert es

1. Schritt zum guten Vorbild: Wecken Sie den Teamgeist

Wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen, dann stimmt nicht nur die Harmonie im Büro. Zusammen arbeiten, sich gegenseitig unterstützen oder sich mit neuen Ideen einbringen – Teamarbeit ist die Grundlage für den Erfolg eines Unternehmens. Gehen Sie als Vorbild voran und stärken Sie den Gemeinschaftssinn Ihrer Mitarbeiter, indem Sie neue Maßnahmen oder Veränderungen gemeinsam beschließen und umsetzen. Ein wichtiges Instrument für die interne Kommunikation sind regelmäßige Besprechungen. Aber nur, wenn Sie auf Transparenz achten. Versäumen Sie es deshalb niemals, Ihre Beweggründe für Ihre Entscheidungen vor dem Team zu erklären. So vermeiden Sie unnötige Gerüchte, die die Mitarbeiter belasten und Energie kosten.

Extra-Tipp:

Viele Mitarbeiter finden Besprechungen extrem langatmig und sinnlos. Machen Sie Schluss mit den Laberrunden. Führen Sie das Meeting im Stehen durch, dann steigern Sie die Effizienz enorm! In diesem Beitrag erkläre ich Ihnen, wie Sie die Besprechungsräume optimal organisieren und die Besprechung effizient durchführen.

Vorbild sein auch in Besprechungen
Probieren Sie es aus: Besprechungen im Stehen sind wahre Effizienz-Turbos.

2. Schritt zum guten Vorbild: Gehen Sie mit gutem Beispiel voran

Jeder Vorgesetzte wünscht sich zuverlässige, pünktliche und effizient arbeitende Mitarbeiter. Wenn Sie diese Tugenden aber nicht vorleben, verlieren Sie an Autorität. Denn jedes einzelne Teammitglied orientiert sich am Verhalten und der Arbeitsweise des Chefs. Überlegen Sie sich zunächst, welche Werte oder Leitlinien Ihnen wichtig sind. Als Berater empfehle ich meinen Kunden, für einen einheitlichen Ordnungsstandard zu sorgen. So eine gemeinsame Aufräumaktion stärkt gleichzeitig den Teamgeist. Letztendlich profitieren alle von den aufgeräumten Arbeitsplätzen. Der Kopf wird frei, weil keine wackeligen Aktenberge oder mit Post-its zugeklebte Monitore die Konzentration beeinträchtigen. Außerdem gehören lästige Suchaktionen der Vergangenheit an.

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Beginnen Sie beim Aufräumen mit dem Schreibtisch:

  • Entfernen Sie alle Materialien und Unterlagen, die Sie und Ihre Mitarbeiter selten brauchen. Diese gehören ins Archiv.
  • Auf den Schreibtisch gehören nur Dinge, die Sie täglich verwenden wie Monitor, Tastatur oder Posteingangsschale.
  • Was Sie nur ein bis zweimal wöchentlich nutzen, verstauen Sie in greifbarer Nähe in den Schublade.

Meine 10 Spielregeln zeigen Ihnen, wie Sieger mit System aufräumen.

Studie mit der AKAD Hochschule

3. Schritt zum guten Vorbild: Mit Zieldefinitionen schaffen Sie Klarheit

Laut unserer großen Online-Umfrage kennen 57 Prozent der Mitarbeiter nicht oder nur teilweise die Ziele des Unternehmens. So lassen sich Strategien aber nicht umsetzen. Im schlechtesten Fall bremsen sich die einzelnen Abteilungen sogar aus, wenn unterschiedliche Ziele wie Gewinnmaximierung oder Expansion auf dem Markt anvisiert werden. Als gutes Vorbild schaffen Sie deshalb optimale Rahmenbedingungen, damit Ihr Team gute Leistungen erbringen kann. Geben Sie Entscheidungen transparent weiter, so dass jeder die gegenwärtige Strategie nachvollziehen und verinnerlichen kann. Erklären Sie aber auch, warum ein Projekt eingestellt wird.

Nach dem Motto „aus den Augen, aus dem Sinn“, ist es wichtig, Ziele dauerhaft zu visualisieren. Bei tempus® lieben wir unser Bälle-System. Immer wenn ein Teilerfolg erreicht wird, landet eine Kugel in den entsprechenden Glaszylinder. Eine Beschriftung markiert das gewünschte Teilziel. Diese fünf Tipps helfen Ihnen, Ihre Unternehmensziele zu formulieren und umzusetzen.

Vorbild sein und Erfolge visualisieren
Die Markierung zeigt, wann das gesetzte Ziel erfüllt ist.

4. Schritt zum guten Vorbild: Clevere Vorbilder motivieren Ihr Team

Das Leben ist ein Geben und Nehmen. Viele Vorgesetzte verstehen sich hervorragend auf das Fordern, vergessen aber leicht das Fördern. Diese Einbahnstraße demotiviert die Mitarbeiter und sorgt für Missstimmung im Unternehmen. Ein vorbildlicher Chef beschäftigt sich mit seinen Mitarbeitern: Er interessiert sich für deren Arbeit, denkt sich in die unterschiedlichen Abläufe hinein und setzt Lob und Kritik gezielt ein. Denken Sie immer daran, sich für eine gute Arbeit zu bedanken! Wenn Sie Mitarbeiter zusätzlich fördern, geben Sie ihnen eine Perspektive und binden gute Leute an das Unternehmen. Die Checkliste Weiterbildung für Mitarbeiter hilft Ihnen, das Entwicklungspotential Ihres Teams aufzuspüren.

Extra-Tipp:

Viele Mitarbeiter sind in Ihrem Teilbereich Experten. Nutzen Sie dieses wertvolle Potential mit einem professionellen Verbesserungsvorschlagwesen. Stellen Sie einen Briefkasten auf, in dem jeder einzelne seine Ideen zur Bewertung abgeben kann. Ich zeige Ihnen in diesem Beitrag, wie Sie das Vorschlagwesen erfolgreich in Ihrem Unternehmen umsetzen.

Vorbild sein und Innovation fördern
Staunen Sie über die innovativen Ideen Ihres Teams.

5. Schritt zum guten Vorbild: Gehen Sie vorbildlich mit Fehlern um

Jeder Mensch hat ab und zu einen schlechten Tag. Da schleicht sich leicht ein Fehler ein. Vielleicht sind häufige Fehler sogar ein Zeichen, dass die Abläufe nicht optimal aufeinander abgestimmt sind. Statt sich über jedes Missgeschick aufzuregen, empfehle ich Ihnen, Fehler als Chance zu sehen. Decken Sie gemeinsam mit dem Team die entsprechende Schwachstelle auf und entwickeln Sie Ihr Unternehmen effizient weiter. Denn wenn Ihre Mitarbeiter angstfrei arbeiten können, verschwenden Sie Ihre Energie nicht damit, Fehler krampfhaft zu vermeiden oder zu vertuschen. Stattdessen schaffen Sie eine positive Atmosphäre, in der kreative und innovative Gedanken sprießen.

Extra-Tipp:

Als Vorgesetzter jonglieren Sie mit vielen Bällen gleichzeitig. In diesem YouTube-Video erkläre ich Ihnen, wie Sie mit Outlook nie wieder den Überblick über Ihre Aufgaben verlieren.

Darauf kommt es an

Als Führungskraft müssen Sie nicht perfekt sein. Ihr Team verzeiht Ihnen kleine Fehler, denn sie machen Sie menschlich. Aber niemand verzeiht Ihnen, wenn Sie die von Ihnen geforderten Werte nicht selbst verkörpern. Überlegen Sie sich deshalb genau, was Sie Ihren Mitarbeitern abverlangen.

Was der Tipp bewirkt

Eine schlechte Stimmung hemmt die Produktivität Ihrer Teammitglieder. Wenn Sie Ihre Funktion als Vorbild ernst nehmen, sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre. In diesem Klima gedeihen sehr gute Leistungen und gleichzeitig binden Sie das hervorragende Personal an Ihr Unternehmen. So ersparen Sie sich die langwierige und kostspielige Suche nach neuen Fachkräften.

Und Sie?

Worauf legen Sie als Vorbild besonders viel Wert? Schreiben Sie mir, ich freue mich über Ihre Kommentare. Für mehr Gelassenheit bei der Arbeit empfehle ich Ihnen meine kostenfreie E-Mail-Serie mit meinen 12 effektivsten Strategien: Endlich frei.

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