OneDrive abgestuft deaktivieren: Vom Autostart über die Synchronisation bis zum Ordner löschen und deinstallieren ohne Datenverlust!


„Glückwunsch, Sie haben OneDrive erfolgreich deaktiviert!“ Aber was genau? Das ganze Programm oder nur bestimmte einzelne Komponenten, wie zum Beispiel die automatische Synchronisation, den Autostart beim Hochfahren des Rechners oder die automatische Sicherung von Word-, PowerPoint- und Excel-Dateien in OneDrive? Der Clou ist, OneDrive lässt sich ganz nach Bedarf abgestuft deaktivieren, um beschränkte Systemressourcen und Bandbreite einzusparen.

Übersicht: Wie funktioniert OneDrive und was kann man davon alles deaktivieren?

OneDrive ist ein „hybrider Cloud-Speicherdienst“ von Microsoft und mittlerweile ein fester Bestandteil des Windows-Betriebssystems (Windows 8, 10 und 11). „Hybrid“ bedeutet, dass OneDrive in erster Linie ein Cloud-Speicherplatz in einem Rechenzentrum von Microsoft ist, dass die Dateien aber zudem auch lokal auf dem Endgerät gespeichert werden. Dadurch stehen sie auch offline ohne Internetverbindung zur Verfügung. Die jeweiligen Dateikopien (auf der lokalen Festplatte und im Cloudspeicher) werden dann durch regelmäßige Synchronisierung automatisch wechselseitig aktualisiert. Das Ganze hat nun einige große Vorteile, aber auch ein paar Nachteile.

Vorteile von OneDrive: Nachteile von OneDrive:
  • Durch den Cloudspeicher kann jederzeit mobil und von jedem Gerät aus auf die eigenen Dateien zugegriffen werden.
  • Die Dateien lassen sich via Cloud ganz einfach mit Kollegen teilen und sogar konfliktfrei gleichzeitig bearbeiten.
  • Die Daten in der Cloud bleiben auch bei Beschädigung des Büros oder Verlust des Endgeräts dauerhaft und sicher erhalten.
  • OneDrive benötigt, je intensiver es genutzt wird, immer mehr Speicherplatz auf der Festplatte (C:\).
  • Das Aktualisieren/Synchronisieren v.a. großer Dateien kostet stets Bandbreite.
  • In der Standardeinstellung startet OneDrive im Autostart, startet also automatisch direkt nach der Anmeldung. Das kann besonders ältere Rechner anfangs spürbar langsamer machen.

Folgende Komponenten von OneDrive lassen sich je nach Bedarf abgestuft deaktivieren:

  1. Den Autostart von OneDrive deaktivieren: Dann starten OneDrive und die Synchronisation der Dateien nicht mehr automatisch zeitgleich mit jedem Neustart des Rechners.
  2. Verknüpfung zwischen OneDrive-Cloud und Rechner deaktivieren: Damit wird die lokale Synchronisierung vollständig gestoppt.
  3. Die Synchronisation nur selektiv deaktivieren: Dann werden nur noch einzelne Ordner und nicht mehr alle OneDrive-Dateien automatisch aktualisiert.
  4. „OneDrive bei Bedarf“ aktivieren: Damit wird Ihnen nur noch eine Vorschau der im Cloudspeicher verfügbaren Dateien angezeigt; diese Dateien werden aber nicht mehr lokal auf den Rechner gespiegelt, gespeichert und synchronisiert.
  5. OneDrive deinstallieren: Das Programm wird vollständig vom Rechner gelöscht und OneDrive nur noch als Cloud-Speicher genutzt.
  6. OneDrive in Word, Excel und PowerPoint deaktivieren: OneDrive als voreingestellten Standardspeicherort in den Office-Apps ändern.

1. Den automatischen Autostart von OneDrive deaktivieren

OneDrive bietet die Möglichkeit, den Autostart beim Start des Windows-Betriebssystems in den eigenen Einstellungen zu deaktivieren. Alternativ funktioniert das auch mittels des Task-Managers. Sie können den Autostart von OneDrive auch im Task-Manager deaktivieren. Drücken Sie dafür die Tastenkombination → Strg + Alt + Entf, klicken Sie auf → Task-Manager und dann in der Registerkarte → Autostart auf → OneDrive und rechts unten auf → Deaktivieren.

2. Verknüpfung zwischen OneDrive-Cloud und Rechner deaktivieren: Synchronisation stoppen

Wenn Sie die Kontoverknüpfung zwischen Ihrem OneDrive-Konto und Ihrem Rechner (PC, Laptop, Mac) aufheben, wird die automatische Synchronisierung zwischen Ihrem Cloud-Speicher und Ihrer lokalen Festplatte unterbrochen und beendet.

  • Alle Dateien in der Cloud bleiben dabei ohne Datenverlust erhalten, so dass Sie OneDrive weiterhin vollständig als Cloud-Speicher weiter nutzen können (z. B. für den mobilen Zugriff von beliebigen Endgeräten aus oder für das einfache Teilen und gemeinsame Bearbeiten von Dateien).
  • Auch alle in der lokalen OneDrive-App auf der lokalen Festplatte des Rechners gespeicherten Dateien bleiben ebenfalls unverändert erhalten, es gehen keine Daten verloren.
  • Lediglich die Vorschau auf die reinen Online-Dateien wird gelöscht. Das bedeutet, dass die ausschließlich in der Cloud gespeicherten Dateien (siehe „OneDrive bei Bedarf“ weiter unten) dann nicht mehr im lokalen Verzeichnis des Rechners angezeigt werden und daher daraus entfernt werden.
  • Sobald Sie jedoch die Deaktivierung der Verknüpfung rückgängig machen und eine neue Verknüpfung zwischen Cloud und lokalem Rechner aktivieren, werden auch alle Änderungen, die zwischenzeitlich an den Dateien vorgenommen wurden, automatisch wieder synchronisiert. Ganz so, als wäre nichts geschehen.

Anleitung: Die Kontoverknüpfung von OneDrive deaktivieren

  • Klicken Sie in der Taskleiste unten auf das → OneDrive-Symbol (die Wolken) und öffnen Sie die → Einstellungen (das Zahnrad-Symbol).
  • Klicken Sie anschließend in der Registerkarte → Konto auf die Option → Verknüpfung dieses PCs aufheben und bestätigen Sie mit einem Klick auf → Kontoverknüpfung aufheben.
  • Wechseln Sie dann in die Registerkarte → Synchronisieren und sichern, klicken Sie auf → Sicherung verwalten und wählen Sie die Option → Sicherung beenden, um die automatische Ordnersicherung zu deaktivieren und OneDrive davon abzuhalten, seine lokalen Ordner mit der Cloud synchronisieren zu wollen.

3. Das Synchronisieren selektiv nur für einzelne OneDrive-Ordner deaktivieren

Standardmäßig werden alle Ordner in Ihrem Cloudspeicher automatisch mit Ihrem lokalen OneDrive-Verzeichnis abgeglichen und synchronisiert. Sie können diese Synchronisation jedoch jederzeit für einzelne Ordner deaktivieren. Diese stehen Ihnen dann nicht mehr lokal zur Verfügung, sondern nur noch in der Cloud. Dies nennt man „selektive Synchronisation“ und geht wie folgt.

  • Öffnen Sie die OneDrive-Einstellungen (durch Klick auf das Wolkensymbol in der Taskleiste rechts unten und dann auf das Zahnrad und → Einstellungen).
  • Klicken Sie anschließend in der Registerkarte → Konto auf die Schaltfläche → Ordner wählen.
  • Nun können Sie in der angezeigten Liste markieren, welche Dateien aus der OneDrive-Cloud alles auf diesem Endgerät zur Verfügung stehen sollen – und für welche Dateien diese Synchronisation deaktiviert werden soll.
  • Deaktivierte Dateien werden von der lokalen Festplatte gelöscht und können nur noch (ohne Datenverlust) im Cloud-Speicher geöffnet werden. Auf diese Weise spiegeln Sie nicht mehr Ihren ganzen Cloud-Speicher auf die lokale Festplatte, das spart Speicherplatz und Bandbreite bei der Datenübertragung.

4. „OneDrive bei Bedarf“ aktivieren: Nur noch Vorschauen auf die Cloud-Dateien anzeigen

Ein ressourcensparender Mittelweg als Alternative zum Deaktivieren ist das „OneDrive bei Bedarf“. Dann werden die Dateien gar nicht mehr lokal abgespeichert, sondern in der lokalen OneDrive-App nur noch als Vorschau auf die im Cloud-Konto gespeicherten Dateien angezeigt. Die Inhalte werden also quasi vollständig in die Cloud verschoben, zurück auf dem Endgerät bleiben nur die leeren Hüllen der Dateien, die nach wie vor im Datei Explorer angezeigt werden. So haben Sie auch offline stets eine aktuelle Übersicht, was alles in Ihrem OneDrive-Konto gespeichert ist. Für das Öffnen einer solchen Vorschau-Datei aus dem Datei Explorer heraus benötigen Sie dann zwar eine bestehende Internetverbindung, Sie müssen sich dafür aber nicht extra mit Ihrem Browser in Ihrem Cloud-Konto anmelden.

  • Öffnen Sie wieder die OneDrive-Einstellungen (via dem OneDrive-Symbol in der Taskleiste und dann auf → Einstellungen und → Einstellungen).
  • Wählen Sie dort → Synchronisieren und klicken Sie in dem Abschnitt „Dateien bei Bedarf“ auf → Speicherplatz freigeben.
  • Klicken Sie dann in der Ordner-Liste die gewünschten Dateien und Ordner mit der rechten Maustaste an und bestätigen Sie das abschließend mit → Speicherplatz freigeben.

Daraufhin ändert sich das angezeigte Status-Symbol dieser Dateien im Windows Explorer von einem grünen Häkchen → „auf diesem Gerät verfügbar (lokal)“ zu der blauen Wolke → „[Nur] verfügbar, wenn online“.

5. OneDrive deinstallieren und vom Endgerät löschen

Wenn OneDrive von einem Endgerät deinstalliert wird, gehen keine Daten verloren. Diese stehen nach wie vor im Cloud-Konto des jeweiligen Nutzers zur Verfügung. Dadurch wird lediglich die App mit allen darin enthaltenen Daten von der lokalen Festplatte dieses einen Endgeräts gelöscht. Zum Beispiel, wenn das Gerät den Besitzer wechseln soll. Sie können dafür (unter Windows 10 und  11) die Einstellungen öffnen und dort über die Suchfunktion nach → „ Programme hinzufügen oder entfernen“ suchen. Anschließend können Sie nach OneDrive suchen und über die drei Punkte die App deinstallieren.

Tipp: Nach der OneDrive-Deinstallation auch noch die Registry bereinigen

Nach der Deinstallation von OneDrive bleiben in allen Windows-Versionen einige Einträge in der Registry (der Registrierdatenbank) zurück, die zum Beispiel dazu führen, dass OneDrive, obwohl gelöscht, im Navigationsfenster des Windows Explorers immer noch angezeigt wird.

  • Um diese „tote“ Anzeige im Datei Explorer zu deaktivieren, klicken Sie auf das → Windows-Symbol für das Startmenü ganz links unten, tippen dann direkt → regedit auf Ihrer Tastatur ein und bestätigen die Eingabe mit der → Enter-Taste.
  • Klicken Sie anschließend im Registrierungs-Editor auf den Eintrag → HKEY_CLASSES_ROOT\CLSID\{018D5C66-4533-4307-9B53-224DE2ED1FE6} und dann mit einem Doppelklick auf den Eintrag → System.IsPinnedToNameSpaceTree rechts daneben.
  • In dem folgenden Fenster müssen Sie nun lediglich noch den Standardwert 1 löschen und durch 0 ersetzen. Damit erteilen Sie Windows den Befehl, das Icon im Navigationsbereich des Explorerfensters zu entfernen.

Studie mit der AKAD Hochschule

6. OneDrive als Speicherort in Word, Excel und PowerPoint deaktivieren

Viele Nutzer nervt, dass Word, Excel und PowerPoint seit Windows 10 standardmäßig OneDrive als Speicherort vorschlagen (um die Dokumente damit hybrid zusätzlich auch in der Cloud zu „sichern“). Das lässt sich aber ganz einfach über das Festlegen des Standardspeicherorts in den jeweiligen Office-Apps deaktivieren.

  • Öffnen Sie die jeweilige Office-App (Word, Excel oder PowerPoint), klicken Sie auf die Registerkarte → Datei und dann auf → Optionen und → Speichern.
  • Setzen Sie nun das Häkchen bei der Option → Standardmäßig auf Computer speichern. In der Zeile direkt darunter können Sie auch noch optional angeben, was künftig der neue Standardspeicherort sein soll.
  • Tipp: Wenn Sie als neuen Standardspeicherort beispielsweise nur eine Partition eingeben (z. B. D:\) oder einen übergeordneten Ordner (z. B. D:\Arbeit 2024), dann werden beim Abspeichern künftig sofort alle betreffenden Unterordner ab dieser Vorgabe vorgeschlagen, so dass Sie schneller ans gewünschte Speicherziel navigieren können.

Video: OneDrive Tutorial – Vom Einsteiger zum Profi! (2022, deutsch)

(Dauer 15:38 Minuten)

Inhalt dieses OneDrive-Video-Tutorials:

  1. Einleitung 00:00 
  2. Überblick: Preise & Versionen 00:22 
  3. OneDrive installieren & einrichten (Windows) 03:04 
  4. OneDrive im Explorer synchronisieren 05:39 
  5. Dateien & Ordner teilen 07:57 
  6. Wichtige OneDrive-Einstellungen 10:31 
  7. OneDrive im Web 12:24 


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