PowerPoint Morphen: Hollywood-reife Übergangs-Animationen für Kamerafahrten durch Folien und Verwandlungen von Objekten


„PowerPoint Morphen“ ist das neueste smarte Feature von Microsoft für sein Präsentationsprogramm. Klein und unscheinbar im Namen, bewirkt es dennoch unglaublich beeindruckende Animations- und Übergangseffekte für noch ansprechendere und hochprofessionell wirkende Präsentationen. Und das ganz einfach, extrem schnell und im Handumdrehen umgesetzt. Bei dem Morph-Effekt handelt es sich um eine neue Art von animierten Übergangseffekten. So kann man zum Beispiel Folien nahtlos ineinander überfließen lassen, ein Objekt in ein anderes verwandeln lassen oder in Bilder hineinzoomen und eine Kamerafahrt darin zu den wichtigsten Punkten und Bereichen machen. Und das alles extrem einfach, ohne langwierige Animationspfade eingeben zu müssen!

1. Einführung: Was ist und was kann der neue Animations- & Übergangseffekt „PowerPoint Morphen“?

Der Morph-Effekt ist eine neuartige Sonderform des animierten Folienübergangs zwischen zwei oder mehreren Folien in PowerPoint. Das englische „to morph into something“ bedeutet dabei ins Deutsche übersetzt so viel wie „sich in etwas verwandeln“. Und genau das ist auch das Prinzip hinter diesem Effekt: Die PowerPoint-Algorithmen können automatisch von sich aus gleiche Bilder oder dieselben Objekte auf mehreren Folien erkennen. Wenn man dann einen Morph-Übergang aktiviert, werden diese Bilder, Objekte und Texte automatisch so ineinander um- und verwandelt, dass sie nahtlos fließend ineinander übergehen. Und das völlig automatisch, ohne dass dafür aufwendige Animationspfade für jedes einzelne Objekt auf der Folie eingegeben werden müssen!

  • Wenn es sich auf den beiden Folien um dasselbe Bild handelt, nur mit einem anderen Ausschnitt, dann wirkt der Morphen-Effekt wie eine flüssige Kamerafahrt durch dieses Bild (siehe das Praxisbeispiel in unserem YouTube-Video weiter unten).
  • Wurde das Bild auf der zweiten Folie zudem etwas größer gezogen, dann wirkt die Kamerafahrt zusätzlich wie ein flüssiger Zoom in diesen Bildbereich hinein.
  • Handelt es sich um verschiedene Foliendesigns, aber mit dem gleichen Objekt darauf, dann findet die Folienverwandlung um dieses Element herum statt, während das Objekt erhalten bleibt und sich automatisch und flüssig an seinen neuen Platz bewegt.
  • Diese Elemente können Sie dann während der Übergangsbewegung auch noch beliebig drehen, spiegeln oder die Farben und Formatierung ändern lassen.
  • Und mit einem kleinen Trick können auch völlig unterschiedliche Objekte ineinander verwandelt und gemorpht werden. Auf diese Weise kann man zum Beispiel ein Rechteck in einen Kreis verwandeln, zwei verschiedene Texte ineinanderfließen lassen oder ein Portrait-Foto zu einem anderen Portrait-Foto werden lassen.
  • Und das Beste daran ist: All diese Hollywood-reifen und extrem beeindruckenden Morphing-Effekte errechnet PowerPoint automatisch, ohne dass Sie die Reihenfolge dutzender Animationspfade oder ähnliches eingeben müssen. Ganz einfach zu erstellen und mit einem großartigen „Wow“-Effekt – und so einfach funktionierts!

Für welche Zwecke kann man das PowerPoint-Morphen alles idealerweise einsetzen?

Viele animierte Übergänge in PowerPoint wirken nicht wirklich gut und professionell. So war das Einfliegen lassen der Schrift beispielsweise in den 1990ern noch hochspektakulär, aber heute kräht kein Hahn mehr danach. Häufig wirkt das sogar etwas billig. Beim neuen Morphing-Effekt hingegen verwandeln sich die Objekte und Fotos automatisch und nahtlos ineinander über. Die so erzeugten Kamerafahrten, Verwandlungseffekte und Bilderwelten wirken sehr aufwendig und damit sehr hochwertig und edel – wie ein hochprofessionell gemachter Special-Effekt oder eine Kamerafahrt à la Hollywood. Dabei lassen sie sich ganz einfach und ohne großes Knowhow mit nur wenigen Klicks erstellen!

  • Der große Vorteil des Morphens in PowerPoint ist, dass Sie Ihre Zuschauer noch fokussierter und konzentrierter durch Ihre Präsentation lenken und leiten können.
  • Denn damit können Sie zum Beispiel in Bilder und Objekte herein und dann herum zoomen, um auf diese Weise Details und einzelne Inhalte besser erklären zu können, ohne dass der Rest der Folie die Zuschauer ablenkt.
  • So werden Sie und Ihr Publikum bei komplexen Folien und Bildern nicht mehr vom Wesentlichen Ihres Vortrags abgelenkt und können dem roten Faden der Präsentation einfacher folgen. Das hilft nicht nur den Zuschauern, sondern auch der Referentin oder dem Vortragenden.
  • Die typischen Anwendungsbereiche sind zum Beispiel, um nacheinander auf verschiedene Bereiche eines Fotos einzugehen, verschiedene Aspekte eines neuen Produkts anzusprechen, der Reihe nach ein Projektteam vorzustellen oder Punkt für Punkt den Grundriss oder den Entwurf einer Immobile zu präsentieren.

Ab welcher Version kann PowerPoint „morphen“?

Der Morph-Effekt ist allgemein ab PowerPoint 2019 (Office 2019) sowie im Rahmen eines Microsoft 365-Abonnements verfügbar. Auch die Browser-App PowerPoint fürs Web und die mobilen PowerPoint-Versionen für Android und iOS können das Morphen sowohl erstellen wie auch wiedergeben – Voraussetzung für letztere ist jedoch ein gültiges Microsoft 365-Abonnement.

  • Die PowerPoint-Version 2016 kann das Morphen nur wiedergeben, aber den Übergangseffekt nicht selbst erstellen (die Funktion ist im Menü nicht verfügbar).
  • Handelt es sich um ältere PowerPoint 2016 Versionen (älter als Build 16.0.4358.1000), um PowerPoint 2016 für Mac oder PowerPoint 2013 (sowie 2010 und 2007), funktioniert auch die Wiedergabe des Morphingeffekts nicht.
  • Bei diesen älteren PPTX-Versionen wird dann anstelle des Morphübergangs automatisch ein gewöhnlicher Verblassungseffekt eingeblendet.

2. Anleitung für das Morphen in PowerPoint: Erstellen, einstellen & anpassen

Das Grundprinzip der Morphing-Funktion in PowerPoint ist ganz einfach. Sie müssen lediglich festlegen, zwischen welchen Folien der Verwandlungsübergang stattfinden soll. Den Rest erledigt PowerPoint dann mittels seiner intelligenten Bild-, Zeichen- und Objekterkennung quasi von alleine.

  • Soll die gemorphte Kamerafahrt einen Zoom enthalten, muss das Bild auf der darauffolgenden Folie einfach etwas größer gezogen und entsprechend positioniert werden.
  • Soll zwischen unterschiedlichen Objekten gemorpht werden, müssen diese lediglich denselben Namen erhalten, damit PowerPoint diese gegenseitig zuordnen kann.

Anleitung: Wie man das PowerPoint-Morphen für eine Kamerafahrt durch eine Folie nutzt:

  • Klicken Sie auf die zu morphende Folie und duplizieren Sie diese mit → Strg + C und → Strg + V einmal mehr als die Anzahl Ihrer geplanten Morphing-Etappen. Beispiel: Sie wollen in ein Bild hinein zoomen und darin dann vier Stationen mit der Kamerafahrt abfahren. Zum Schluss soll wieder aus dem Bild herausgezoomt werden und die nächste Folie folgen. Dann benötigen Sie die zu morphende Folie also insgesamt sechs Mal (einmal als Eingangsbild in der Totalen, vier Mal für die vier Morphinstationen und einmal in der Totalen als Endpunkt dieser Morphing-Aktion). Diese Folie wird also 6-mal benötigt, das heißt 5-mal duplizieren.
  • Ziehen Sie dann das Bild auf den vier hineinzuzoomenden Morphing-Folien so groß, wie Sie es benötigen, und platzieren Sie diese so, dass das jeweils zu fokussierende Objekt gut auf der Folienseite zu erkennen ist. Alles, was über die Folie hinausreicht, wird einfach automatisch weggelassen. Die Bilder müssen also nach dem größer Ziehen nicht extra zugeschnitten werden. Tipp: Verkleinern Sie dafür die Ansicht der PowerPoint-Folie (rechts unten mit dem Schieberegler „Zoom“), dann tun Sie sich leichter.
  • Wählen Sie dann in der Miniaturansicht am linken Bildschirmrand alle Folien aus, auf die der Übergangseffekt angewendet werden soll und die auf die erste zu morphende Folie folgen. Die Ausgangsfolie für den Morph-Effekt wird also nicht mit markiert (in unserem Beispiel wären das die letzten fünf Duplikate der insgesamt sechs Folien).
  • Klicken Sie anschließend in der Registerkarte → Übergänge in der Auswahlzeile „Übergang zu dieser Folie“ auf die Schaltfläche → Morphen.
  • Das wars schon. Nun können Sie sich das automatische Verschieben und Umwandeln der Objekte zwischen den Folien in einer Vorschau anzeigen lassen, um gegebenenfalls noch Korrekturen vorzunehmen (Feintuning) oder zusätzliche Textfelder für eine Beschriftung der gemorphten Elemente und Bildbereiche einzufügen.
  • Tipp: In der Registerkarte → Übergänge können Sie unter → Effektoptionen bei Bedarf genau festlegen, was PowerPoint zwischen den Folien morphen soll. Je nach Inhalt der Folien werden Ihnen hier im Dropdownmenü Objekte, Wörter, Zahlen, Farben sowie weitere Auswahlmöglichkeiten angeboten.

3. Wie man den Morphen-Übergang in PowerPoint auf unterschiedliche Objekte anwendet

PowerPoint kann selbstständig erkennen, ob es sich um dieselben Bilder, Objekte und Elemente handelt und morpht diese dann automatisch ineinander über (zum Beispiel Fotos, Formen, Symbole, Icons, SmartArt-Grafiken, WortArt oder auch denselben Text). Damit PowerPoint aber auch unterschiedliche Objekte ineinander verwandeln (morphen) kann, müssen diese Objekte lediglich als „zusammengehörig“ kenntlich gemacht werden. Dann wird das Morphen erzwungen. So ist es zum Beispiel möglich, einen Elefanten in eine Maus umwandeln zu lassen, Rot in Schwarz, rund in eckig oder einen Text in einen völlig anderen. Die Einstellungen für das Morphen unterschiedlicher Objekte gehen dabei ganz schnell und einfach wie folgt.

  • Jedes Objekt und Element auf den PowerPoint-Folien erhält automatisch einen Namen mit fortlaufender Nummer (zum Beispiel „Grafik 9“, wenn es das neunte Bild in der Präsentation ist).
  • Um eine Umwandlung zwischen zwei verschiedenen Objekten zu erzwingen, müssen Sie nun lediglich den beiden zu morphenden Elementen denselben Namen geben und dabei zwei Ausrufezeichen voranstellen (→ !!Beispielnamefürdasmorphen). Denn die beiden vorangestellten Ausrufezeichen sind das nötige Benennungsschema (Kennzeichnung), damit PowerPoint dies dem Morphing-Effekt zuordnen kann.
  • Öffnen Sie dafür den Auswahlbereich für die Folienobjekte, indem Sie die Tastenkombination → Alt + F10 drücken (alternativ für Windows: Registerkarte → StartAuswählenAuswahlbereich; für macOS: Registerkarte → StartAuswahlbereich).
  • Am rechten Bildschirmrand können Sie nun in der Liste mit einem Doppelklick auf das gewünschte Objekt den Objektnamen entsprechend umbenennen und dabei die zwei benötigten Ausrufezeichen voranstellen. Die Änderung mit der Eingabetaste bestätigen und anschließend denselben Namen nun für das zweite zu morphende Objekt auf der nächsten Folie verwenden.
  • Nur noch das Morphen wie oben beschrieben für die zweite Folie aktivieren und schon wandelt PowerPoint die beiden unterschiedlichen Objekte automatisch und reibungslos ineinander über.

Was kann PowerPoint alles ineinander vermorphen?

Es können immer unterschiedliche Objekte desselben Typs ineinander um- und verwandelt werden. Also zum Beispiel eine geometrische Form in eine andere Form (ein Dreieck in einen Zylinder), ein Textfeld in ein anderes Textfeld (mit unterschiedlichem Textinhalten), eine Tabelle in eine andere Tabelle, SmartArt in SmartArt sowie Bilder und Fotos in ein anderes Bild bzw. Foto.

Studie mit der AKAD Hochschule

4. Unsere Büro-Kaizen Video-Anleitung zum Morphen in PowerPoint: Mit Praxisbeispielen!

Hier sehen Sie unser YouTube-Video-Tutorial zum einfachen Nachklicken rund um das Erstellen und Nutzen des animierten Morph-Übergangseffekts in PowerPoint. So können Sie selbst in kürzester Zeit einzigartig effektvolle Präsentationen erstellen!

(Dauer 09:10 Minuten)

Inhalt dieses Video-Tutorials zum Morph-Effekt in PowerPoint:

  1. Einleitung 00:00 
  2. Beispiel: So sieht das Morphen in PowerPoint aus 00:30 
  3. Anleitung: Schritt für Schritt zum Morph Effekt 02:29 

5. Tipps für besonders spektakuläre „Special-Morph-Effekte“ in PowerPoint

Wenn Sie ein kleinwenig mehr Zeit in das Morphen mit PowerPoint investieren, können Sie sensationelle Effekte damit erzielen, die Ihr Publikum garantiert beeindrucken! Hier eine Auswahl an besonders effektvollen Morphs.

  • Bewegung, Drehen, Spiegeln und Farbänderung gleichzeitig: Sie können gemorphte Objekte zusätzlich zur Bewegung auch noch dabei drehen oder spiegeln lassen oder auch eine gleichzeitige nahtlose Farbänderung einstellen. Für eine Drehung einfach das Objekt auf der zweiten Folie anklicken und den Drehpunkt nutzen, um es beliebig weit zu drehen (Tipp: Unter → ZeichentoolsFormeffekte finden Sie auch die → 3D-Drehung). Für eine Spiegelanimation das Objekt auf der zweiten Folie anklicken und in der Registerkarte → Start auf → AnordnenDrehen und → Spiegeln klicken (horizontal oder vertikal spiegeln). Für Farb- und Formatierungsänderungen einfach das Objekt doppelt anklicken und dann in der Registerkarte → Bildformat nach Belieben die Farbe, Transparenz, künstlerische Effekte oder Bildeffekte einstellen.
  • Scroll-Effekt: Für einen Scroll-Effekt muss das Bild vertikal größer sein als die Folie hoch ist. Dann das Bild auf der ersten Folie bündig an den oberen Rand anlegen und das Bild auf der zweiten Folie einfach entsprechend weiter nach oben platzieren.
  • Animierte Wörter (mit Formatierungsänderung): Positionieren Sie die Wörter auf der zweiten Folie an der gewünschten Zielstelle und nehmen Sie dort die nötigen Formatierungsänderungen vor (zum Beispiel Schriftgröße, Schriftfarbe, Schriftart). Anschließend in der Registerkarte → Start den Morphübergang aktivieren und in der Registerkarte → Übergänge unter → EffektoptionenWörter auswählen.
  • Einfliegende, ausfliegende oder verblassende Morphobjekte: Objekte verblassen automatisch, wenn sie auf der gemorphten Folgefolie gelöscht werden. Sie erscheinen hingegen, wenn sie auf der ersten Folie noch nicht da sind. Wollen Sie hingegen die Objekte gezielt einfliegen oder ausfliegen lassen, müssen Sie das jeweilige Element einfach außerhalb der Folie platzieren, in der Richtung, in der es ausfliegen oder aus der es einfliegen soll. Praxisbeispiel „Einfliegen“: Das Element muss auf der ersten Folie außerhalb des Folienbereichs liegen, in der Folgefolie dann innerhalb des Folienbereichs. Praxisbeispiel „Ausfliegen“: Das Objekt muss zunächst auf der ersten Folie zu sehen sein. Auf der folgenden gemorphten PowerPoint-Folie wird das Objekt dann außerhalb des Folienbereichs verschoben und ist dadurch dann nicht mehr zu sehen. Es schwebt dann sozusagen in diese Richtung ins Off.


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