Sehr geehrter Herr Kurz,

Sie haben mich noch nach einem praktischen Tipp gefragt, der sich sofort umsetzen lässt und fühlbare Wirkung zeigt.
Bei meinen Begehungen stelle ich immer wieder fest, dass die Bildschirme viel zu hoch eingestellt sind. Das kann auf lange Sicht zu Verspannungen im Nackenbereich und Kopfschmerzen führen, weil der Kopf und somit der gesamte Schulter- und Nackenbereich einschließlich Halswirbelsäule in eine unnatürliche Haltung gezwungen werden. Außerdem werden die Augen dabei unwillkürlich weit aufgerissen und es wird kaum noch geblinzelt. Das kann zur Austrocknung der Augen und damit zu Augenbrennen führen, wofür die Beschäftigten oft fälschlicherweise das Licht der Leuchtstoffröhren verantwortlich machen. Deshalb schalten viele die Deckenleuchten aus, was jetzt zusätzlich die Beleuchtungssituation für die Sehaufgabe am Arbeitsplatz verschlechtert. Damit werden die Augen noch mehr beansprucht, wodurch der Mensch immer weiter ermüdet. Nach solch einem Büroarbeitstag fühlen sich viele wie gerädert. Durch eine kleine Ursache wird ein Dominoeffekt negativer Wirkungen ausgelöst. Der Bildschirm ist eine Lesefläche, genau wie ein Buch oder eine Zeitung. Die hält kein Mensch beim Lesen so hoch, wie er seinen Bildschirm einstellt. Also, der Bildschirm muss nach unten gestellt und leicht nach hinten geneigt sein. Der Blick soll dabei etwa 15° bis 35° nach unten geneigt sein und senkrecht auf die Bildschirmfläche treffen. Die oberste Zeile auf dem Bildschirm darf höchstens in Augenhöhe sein. Probleme bekommen bei dieser Bildschirmeinstellung allerdings Beschäftigte mit Gleitsichtbrille. Eine Bildschirmarbeitsplatzbrille ist dann oft besser geeignet. Hier sollte unbedingt der Betriebsarzt zu Rate gezogen werden.