Luxemburger Wort – Papierlos leben

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(dpa/tmn) – Obwohl die Digitalisierung des Alltags mit Computern, Smartphones und E-Readern fortschreitet, sind Papierstapel und Aktenordner noch nicht verschwunden. Kaum jemand nutzt noch Telefonbücher, Stempelkarten und Überweisungsträger. Kompletter Papierverzicht ist aber nicht so einfach.

„Es gibt Bereiche, in denen man nur schwer auf Papier verzichten kann“, sagt der Autor Jürgen Kurz. Er hat den Ratgeber „Für immer aufgeräumt“ geschrieben und hält ein papierloses Leben für „reine Theorie“. Meistens komme man um das Papier nicht herum. „Etwa bei Verträgen oder Dingen mit emotionalem Wert wie einem Tagebuch. Auch wer mit einem Umfeld zu tun hat, das keine Digitalkompetenz mitbringt, wird kaum papierlosleben können“, so der Aufräumexperte.

Dabei lässt sich der Papierverbrauch einfach zurückfahren: Rechnung für Strom, Telefon und Handy gibt es auch per E-Mai, Kontoauszüge lassen sich online abrufen. Die Steuererklärung akzeptiert das Finanzamt fast ganz ohne Papier. Beinahe alle großen Fluggesellschaften bieten E-Tickets und elektronische Boardingpässe an, auch elektronische Bahntickets gibt es – als Handytickets, per App oder über den Dienst Touch & Travel, bei dem das Telefon selbst zur Fahrkarte wird.

Blättern im E-Book, digital organisieren

Papier spart auch, wer elektronische Ausgaben von Büchern und Zeitschriften liest, die viele Verlage etwas günstiger anbieten als die Papiervariante. E-Reader eigenen sich dabei als Papierersatz besser als Smartphone und Tablet. Sie sind meist leichter, ihre Bildschirme spiegeln weniger, und der Akku hält länger.

Wer sowieso ein Smartphone oder Tablet nutzt, spart durch Papierverzicht Ballast. Möchte man etwa mit verschiedenen Geräten auf einen digitalen Kalender zugreifen und ihn mit der Familie teilen, eigenen sich die Smartphones vorinstallierten Kalenderprogramme. Auch E-Mail-Anbieten stellen häufig brauchbare Kalender zur Verfügung. Als virtuelle Notizbücher bringen Microsoft OneNote, Springpad oder Evernote hilfreiche Funktionen. Unter den zahlreichen Tools für die Aufgabenverwaltung lohnt sich ein Blick auf die kostenlose digitale To-do-Listen wie Wunderlist, Errands oder Any.do. Hier lassen sich Einkaufslisten, Projektaufgaben und Reiseplanungen anlegen und mit anderen teilen.

Das digitale Aufbewahren wichtiger Dokumente ist im Vergleich zum Aktenordner aber etwas komplizierter. Wer im Privatbereich von Papier aufs Digitale wechseln möchte, muss sich mit dem Thema Sicherung auseinandersetzen. Das kann zum Beispiel ein wöchentliches Backup sein, mit dem man wichtige Daten und Dokumente sichert, damit sie nicht verloren gehen.

Jürgen Kurz glaubt aber, dass es langfristig weniger Papier geben wird: „Wenn Volltext- und Bildersuche weiter vorangeschritten sind“, sagt er, „wird der Trend noch stärker zum Digitalen gehen.“