Immobilienmagazin Standort – Eigener Arbeitsplatz schafft Vertrautheit

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Jürgen Kurz, Büroexperte und Bestsellerautor (Für immer aufgeräumt).


Der Mann schafft Ordnung. Profiaufräumer Jürgen Kurz tourt quer durch die Republik, um Büroarbeitern zu helfen, sich besser zu organisieren. Dabei stellt der Bestsellerautor fest, dass sich in den zurückliegenden zehn Jahren Arbeitsvolumen und -geschwindigkeit rapide vergrößert beziehungsweise beschleunigt hat. „Der E-Mail-Eingang mutiert zur Running-to-do-Liste“, verdeutlicht der Experte. Gehetzt vom Taktschlag der elektronischen Post fühlen sich die Menschen zudem verpflichtet, rund um die Uhr „on“, also ansprechbar, zu sein. Freizeit und Job verschmelzen demnach nicht nur in der Architektur und Inneneinrichtung der Büros, sondern bestimmen das Leben von Chefs und Angestellten. Kurz rät daher zum Entschleunigen: E-Mails nicht ständig, sondern möglichst nur dreimal am Tag abzurufen. „Was dann innerhalb von fünf Minuten zu erledigen ist, sofort abarbeiten“, empfiehlt der Giengener Büroaufräumer, der den Trend zum non-territorialen Arbeitsplatz nur für wenige (Projekt-)Arbeiter sieht. „Der Großteil arbeitet nach wie vor an seinem Arbeitsplatz“, weiß Kurz. Und unterstreicht: „Was verständlich ist. Menschen wollen eine gewisse Verlässlichkeit.“ Dem widerspreche es, jeden Morgen auf Schreibtischjagd gehen zu müssen. Vielmehr fördere ich ständiger, eigener Arbeitsplatz im Büro die Arbeitseffektivität.

Außerdem sieht Kurz einen weiteren Trend: Weil Wohlfühlen bei Büroeinrichtung zum Trend wird, ändere sich dadurch auch der Umgang unter Kollegen. Vor allem Jüngere arbeiteten wieder lieber in einer familiären Büroatmosphäre. „Wertschätzung wird großgeschrieben“, meint Kurz. Gerade weil durch soziale Netzwerke im Internet das Private öffentlicher werde, wollten die Menschen ihr öffentliches Leben privater gestalten.


ms