Sobald in einem Unternehmen zehn Beschäftigte arbeiten, schreibt der Gesetzgeber einen Pausenraum vor. Dieser bietet eine Reihe von Vorteilen – daher sollten auch kleinere Betriebe darüber nachdenken, einen Sozialraum einzurichten. Denn dort können Kollegen zwanglos zusammenkommen und sich austauschen, lesen oder einfach nur kurz entspannen.
Es ist ja so: Im Laufe des Tages schwankt die Leistungskurve enorm – niemand kann stundenlang auf einem gleichbleibend hohen Niveau durcharbeiten. Pausen sind wichtig, um neue Energie zu tanken. Oft reicht sogar schon ein kleiner Stopp, um dann wieder konzentriert am Schreibtisch weiter zu machen. Ohne erholsame Unterbrechungen stellen sich schnell Müdigkeit, Konzentrationsmangel und Kopfschmerzen ein.
Inhaltsverzeichnis
Worauf es ankommt
Sozialräume sind keine Wartezimmer für die nächste Runde „malochen“ . Sie sollten also weder zweckmäßig noch nüchtern eingerichtet sein, sondern mit ansprechendem, modernem Mobiliar und in hellen Farben. Hübsche Bilder oder Farbdrucke an den Wänden sowie Grünpflanzen tragen zu einem angenehmen Raumklima bei, in dem sich alle wohl fühlen und erholen können. Das Highlight in einem solchen Gemeinschaftsraum ist die hochwertige Kaffeemaschine, an der sich jeder bedienen darf.
Auch ein sportliches Angebot wie ein Tischkicker oder eine Tischtennisplatte ist mitunter willkommen. Und wer entspannt sich nicht gerne in einem Liegesessel? Besprechen Sie gemeinsam mit dem Team, welcher „Luxus“ gut ankommt. So fühlt sich der Einzelne ernst genommen und geschätzt.
„Warum dieser Aufwand?“ mögen Sie sich jetzt fragen. Die Antwort ist simpel: Solche extra Pausenbereiche zahlen sich immer aus. Ich nenne Ihnen hier 4 plausible Gründe, warum sie auch Ihrem Unternehmen zugute kommen:
Grund 1: Sozialräume sorgen für eine positive Pausenkultur
Zufriedene Mitarbeiter sind bereit, für Ihr Unternehmen mehr auf sich zu nehmen und zu leisten. Sie brauchen aber auch Gelegenheit um zwischendurch mal „durchzuatmen“.
Ob als reiner Pausenraum, für das Einnehmen von Erfrischungen oder für Indoor-Aktivitäten – der Sozialraum sollte auf jeden einladend wirken. Wenn er beispielsweise halb als Lager dient, werden ihn die wenigsten Mitarbeiter betreten. Sie gehen eher dazu über, ihr Essen vor dem Computer zu verschlingen, eine Runde an der frischen Luft zu drehen oder kehren regelmäßig beim nächsten Imbiss ein.
Erholsam sind solche Pausen nicht. Und das ist schlecht: Sozialräume sind wichtig für die positive Pausenkultur – und die wiederum dient der Produktivität der Mitarbeiter.

Grund 2: Sozialräume stärken die Firmen-Bindung
Es braucht keine großen Worte – mit kleinen Aufmerksamkeiten können Sie Ihren Mitarbeitern zeigen, dass Sie sie wertschätzen. Eine Schale mit Obst oder eine Wasserkiste kommt bei allen gut an und ist außerdem gesund. Wer sich in den Pausen gesund ernährt, kehrt gestärkt zu seinem Arbeitsplatz zurück. Sie können übrigens auch im Sozialraum die Tageszeitung oder Fachzeitschriften auslegen. Statt einer einzelnen Person profitieren so alle von dem Erwerb der Zeitungen. Die Philosophie dahinter ist einfach zusammengefasst: Wer sich wohlfühlt, bleibt. Womöglich für ganz lange oder immer. Denn ein anerkannter Mitarbeiter weiß: Eine bessere Firma findet er nicht.
Wie Sie die Mitarbeiterzufriedenheit noch steigern können, erfahren Sie in meinem Artikel zu Mitarbeiterzufriedenheit.
Grund 3: Sozialräume sind top für die interne Kommunikation
Das gemeinsame Miteinander sorgt für einen regen Austausch untereinander. So bekommt jeder mit, dass Kollege X sich gerade um seine erkrankte Mutter sorgt. Das Wissen um die Belange des anderen fördert den respektvollen und einfühlsamen Umgang miteinander. Außerdem ist eine gemeinsame Pause eine gute Möglichkeit, internes Wissen abteilungsübergreifend auszutauschen.
Grund 4: Sozialräume zeigen Wirkung nach außen
Unterschätzen Sie nicht die Wirkung der Innenausstattung Ihres Unternehmens auf Besucher und Geschäftspartner. Alte Möbel, vollgestellte Ecken und defekte Lampen verbindet niemand mit einem innovativen Unternehmen. Ein geschmackvoll eingerichteter Gemeinschaftsraum dagegen zeigt, dass Sie Wert auf ein gutes Klima legen. Davon lassen sich auch Außenstehende beeindrucken.
Lassen Sie sich von meinen Tipps inspirieren, wie Sie Ihre Büroausstattung perfektionieren.
Extra-Tipp:
Wenn Sie hochwertige Geräte für den Sozialraum anschaffen, ist es ärgerlich, wenn diese durch falsche Nutzung schnell reparaturbedürftig werden. Da nützt es wenig, die komplizierte Original-Bedienungsanleitung auszulegen. Erstellen Sie lieber eine Kurzanleitung. Diese One-Minute-Lessons beschreiben in verständlichen Worten und mit Fotos die wichtigsten Funktionen des Gerätes. Das ist effizient und erspart allen Mitarbeitern umständliche Nachfragen.

Warum es sich lohnt Spielregeln einzuführen
Jeder Mitarbeiter hat unterschiedliche Vorstellungen davon, wie er den Pausenraum nutzen möchte. Einer braucht Ruhe, um zu entspannen. Andere wollen sich lautstark unterhalten oder Musik hören. Da ist Ärger vorprogrammiert. Vereinbaren Sie deshalb gemeinsame Spielregeln für die Nutzung des Sozialraumes. So ist es selbstverständlich, dass jeder seinen Platz nach der Pause aufräumt. Zeitschriften werden ordentlich gefaltet und ins Regal zurückgelegt. Bei den Spielgeräten ist darauf zu achten, dass Materialien wie Tischtennisbälle rechtzeitig nachbestellt werden, bevor keine mehr da sind. Dafür können Sie das Kanban-System nutzen – wie Sie damit Ihre Bestände überwachen, erkläre ich Ihnen in diesem kurzen Film.
Extra-Tipp: Es reicht nicht, Sozialräume einmal einzurichten und dann zu vergessen. Überprüfen Sie mindestens halbjährlich den Zustand des Raumes und der Einrichtung. Entfernen oder ersetzen Sie alles, was defekt oder unansehnlich geworden ist. Denn sonst geht die Wirkung nach hinten los. Damit alles sauber bleibt hilft auch eine Checkliste für den Küchendienst. Laden Sie sich jetzt den kostenlosen Download herunter.
Und Sie?
Welche positiven oder negativen Erfahrungen haben Sie mit Sozialräumen gesammelt? Schreiben Sie mir, ich freue mich über Ihre Kommentare.