Das Raumklima im Büro verbessern: Optimale Werte inkl. einem Luftreiniger-Vergleich (HEPA vs. UV-C vs. Luftionisatoren)


Ein gesundes Raumklima im Büro, mit einer wirkungsvollen Luftreinigung von Viren und Schadstoffen, ist nicht erst seit der Corona-Pandemie ein wichtiges Thema. Denn neben dem großen Kostenfaktor „Tröpfcheninfektion“ (z. B. SarsCoV-2, Grippe- oder „normale“ Erkältungsviren) beeinflussen viele weitere wichtige Faktoren die Luftqualität in Innen- und Büroräumen. Und von dieser Qualität der Büroraumluft hängt entscheidend die Leistungsfähigkeit der darin arbeitenden Mitarbeiter ab. Wie die Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO2 und weitere Luftschadstoffe die Gesundheit und Arbeitsleistung beeinflussen, welche Werte von der Arbeitsstättenverordnung empfohlen werden und ob HEPA-Luftfilter, UVC-Filter oder Luftionisatoren besser fürs Büro geeignet sind, erfahren Sie hier in diesem Büro-Kaizen-Beitrag – inklusive sechs Sofort-Tipps für ein besseres Raumklima in Ihrem Büro!

Lesedauer ca. 13 Minuten

1. Definition: Was ist ein gutes Raumklima in Innen- und Büroräumen?

Ob ein Büro nur zu zweit belegt ist oder im Großraumbüro, immer ist es jemandem zu warm oder zu kalt, einer möchte Frischluft haben, dem anderen zieht es und wieder andere können den Geruch des Druckers nicht ertragen. Das Raumklima ist ein häufiger Gegenstand täglicher Auseinandersetzungen, der Zeit, Nerven und manchmal auch Sympathien kostet – und damit jedes Mal aufs Neue für unnötige Ablenkung und Zoff sorgt. Dabei ist die Güte des Raumklimas im Büro aber zugleich auch ein erheblicher Faktor für die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit bei der Arbeit. Denn bei einer guten Luftqualität lässt es sich nun einmal deutlich besser denken und länger konzentriert arbeiten als bei einer schlechten, verbrauchten und stickigen Luft, die noch dazu Unwohlsein erzeugt und krankmachen kann.

  • Leider gibt es keine allgemeingültige Definition für ein „gesundes Raumklima“. Die Unterschiede zwischen einer Kantine, Produktionsstätte, Werkstatt, Großraumbüro, Einzelbüro, Pausen-, Sanitär- und Bereitschaftsräumen sind einfach zu groß.
  • Das jeweilige Optimum hängt einerseits von der Tätigkeit in den Räumlichkeiten ab (leichte sitzende Tätigkeit vs. körperlich schwere anstrengende Arbeit), von der Bekleidung (z. B. bei der Wärmeabgabe beeinträchtigende Arbeits- oder Schutzkleidung), der Akklimatisation und anderem mehr.
  • Die groben Richtlinien zur Sicherheit wie auch dem Gesundheitsschutz werden jedoch in den „Anforderungen der Arbeitsstättenverordnung“ (ArbStättV) sowie in den „Technischen Regeln für Arbeitsstätten“ (ASR) geregelt.
  • Neben den erforderlichen Maßnahmen gegen beispielsweise Lärm, Brände, für Fußböden und Beleuchtung finden Sie dort auch die konkreten Werte für die empfohlene Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit oder auch Lüftung.

Weitere wichtige Parameter werden in der Broschüre „Gutes Raumklima für gute Büroarbeit – Empfehlungen für die Praxis“ aufgelistet, die das „Deutsche Netzwerk Büro e.V.“ als Teil der „Initiative Neue Qualität der Arbeit“ (INQA) des Bundesarbeitsministeriums 2019 veröffentlicht hat. Demnach wird das Raumklima vor allem durch folgende vier physikalische Faktoren beeinflusst.

  1. Lufttemperatur
  2. Luftfeuchte
  3. Luftgeschwindigkeit
  4. Luftqualität
Das Raumklima (im Büro) wird von vier physikalische Faktoren beeinflusst: Lufttemperatur, Luftfeuchte, Luftgeschwindigkeit und Luftqualität.

 

2. Die optimalen Raumklima-Werte fürs Büro: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Schadstoffe & Co

  1. Die optimale Raumtemperatur im Büro: Die Lufttemperatur für ein gutes Raumklima in Büroräumen sollte mindestens 20°C und maximal 26°C betragen. Im Idealfall jedoch, so der Spitzenverband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), unter 22°C. Wenn eine Klimaanlage läuft, sollte die Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur 6°C allerdings nicht überschreiten. Innenraumtemperaturen von über 26°C können schon zu einer Gesundheitsgefährdung vorbelasteter oder besonders schutzbedürftiger Beschäftigter führen (z. B. Ältere, Schwangere, stillende Mütter, Jugendliche) – sind solche Personen anwesend, müssen geeignete Maßnahmen zur Abhilfe oder Linderung ergriffen werden. Ab 30°C Büroraumtemperatur müssen diese wirksamen Maßnahmen zur Reduktion der Beanspruchung der Beschäftigten (technische, organisatorische und/oder personenbezogene Maßnahmen) per se und generell für alle ergriffen werden. Ab einer Raumtemperatur von über 35°C ist das Büro grundsätzlich nicht mehr als Arbeitsraum geeignet.
  2. Die optimale Luftfeuchtigkeit im Büro: Die relative Luftfeuchtigkeit der Büroraumluft sollte zwischen 40 bis 60 % liegen. Dabei gelten 40 % schon als trocken, 50 % als normal (ideal) und ab 60 % beginnt der feuchte Bereich. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit fördert die hygienisch bedenkliche und gesundheitsgefährdende Schimmelbildung und ist daher unbedingt zu vermeiden. Nice Fact: Die subjektiv als unangenehm empfundene und objektiv den Organismus belastende Schwülegrenze hängt übrigens stark von der Raumtemperatur ab. Bei 20°C liegt die Grenze noch bei 80 % relativer Luftfeuchtigkeit, bei 24°C sind es 62 % Luftfeuchtigkeit, bei 28°C nur noch 50 % Luftfeuchte und bei 32°C gar nur noch 39 %.
  3. Maximale Luftgeschwindigkeit in Büroräumen: Störende Zugluft kann einerseits durch freies Lüften (offene Fenster) oder auch maschinell durch raumlufttechnische Anlagen wie einer Klimaanlage erzeugt werden. Eine zu hohe Luftgeschwindigkeit oder gar Turbulenzen werden dabei als unzumutbar angesehen. Die Grenzwerte der ASR-Verordnung liegen (bei einer Lufttemperatur von +20°C und einem Turbulenzgrad von 40 %) bei einer mittleren Luftgeschwindigkeit von 0,15 Meter pro Sekunde. Generell sollte die Luftgeschwindigkeit jedoch 0,1 Meter pro Sekunde nicht übersteigen.
  4. Die Luftqualität im Büro: Für die Qualität der Raumluft im Büro sind neben den Feuchtelasten und Wärmelasten vor allem die Stofflasten entscheidend. Zu den beeinträchtigenden Stofflasten zählen zum Beispiel die CO2-Konzentration durch die ausgeatmete Atemluft der anwesenden Personen, über Jahrzehnte austretendes Formaldehyd aus den Büromöbeln, Teppichen und Böden, Schimmelsporen, allergene Pollen und nicht zuletzt auch die Feinstaubbelastung durch Drucker, Kopierer oder stark befahrene Straßen vor den Büroräumlichkeiten. Hinzukommen auch noch Geruchsstoffe aller Art, wie zum Beispiel durch Essen, Schweiß und Parfüm. Dabei hat allein schon eine erhöhte CO2-Konzentration in der Raumluft einen negativen Einfluss auf die Aufmerksamkeitsleistung, so dass laut der ASR-Verordnung entsprechende Maßnahmen ergriffen werden müssen (z. B. Lüftungsverhalten, Lüftungsplan oder auch Reduzierung der Personenanzahl im Raum). Andere Stofflasten sind noch viel bedenklicher als das CO2 und können zu erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen und Gefährdungen führen (allein der Feinstaub gehört zu den größten Gesundheitsbelastungen und fordert mit weltweit fast 9 Mio. Opfern pro Jahr mehr vorzeitige Todesfälle als das Rauchen).

Alle geltenden Grenzwerte für die Luftqualität des Büroraumklimas im Überblick:

Der Ausschuss für Innenraumrichtwerte (AIR) des Bundesumweltamtes listet folgende Richt- und Grenzwerte für die Schadstoffkonzentration im Raumklima von Innenräumen und Arbeitsstätten, wie zum Beispiel Büros, auf.

  • Ammoniak (NH₃): Arbeitsplatzgrenzwert 20 ppm
  • Chlor / Chlorgas (Cl₂): Geruchsschwelle 0,02 ppm, Arbeitsplatzgrenzwert 0,5 ppm (1,5 mg/m³ Luft)
  • Feinstaub: Tagesgrenzwert 50 µg/m³
  • Flüchtige Organische Verbindungen (VOC): Unbedenklich bis 400 ppb, hygienisch auffällig zwischen 400 bis 1200 ppb, bedenklich zwischen 1200 bis 4000 ppb und inakzeptabel ab 4000 ppb
  • Formaldehyd (CH₂O): 0,1 ppm (124 µg/m³); WHO-Empfehlung 0,08 ppm (100 µg/m³), maximaler Grenzwert für Arbeitsplätze (MAK-Wert) wie z. B. Büros 0,3 ppm (370 µg/m³)
  • Kohlendioxid (CO2): Empfehlung 1.000 ppm, Grenzwert für gute Luftqualität 1.500 ppm, maximale Arbeitsplatzkonzentration 5.000 ppm (kann z. B. in Meetingräumen sehr schnell überschritten werden)
  • Kohlenmonoxid (CO): 8-Stunden-Mittelwert 10 mg/m³ (8 ppm), WHO-Empfehlung 1h-Wert 25 mg/m³ (20 ppm), maximale Arbeitsplatzkonzentration 35 mg/m³ (28 ppm)
  • Lachgas (Distickstoffmonoxid; N₂O): Arbeitsplatzgrenzwert 100 ppm (180 mg/m³)
  • Lufttemperatur: Für ein gutes Raumklima in Büros laut Umweltbundesamt zwischen 20 bis 22°C, gemäß Arbeitsstättenrichtlinie (ASR) müssen ab 26°C geeignete Maßnahmen ergriffen werden
  • Methan (CH₄): 29 g/m³ (entspricht 4,4 Vol.-%; darüber herrscht Explosionsgefahr)
  • Ozon (O3): maximaler 8h-Wert 120 µg/m³, Informationsschwelle (1h-Mittelwert) 180 µg/m³ und Alarmwert (1h-Mittelwert) 240 µg/m³
  • Radon (Rn): 300 Bq/m³ im Jahresdurchschnitt, WHO-Empfehlung 100 Bq/m³
  • Relative Luftfeuchtigkeit: mindestens 40 %, maximal 60 %
  • Sauerstoff (O2): Mindestens 17 % (ausgeatmete Atemluft enthält 16 %)
  • Schwefeldioxid (SO₂): 1h-Grenzwert 350 µg/m³, Tagesgrenzwert 125 µg/m³, Arbeitsplatzgrenzwert (MAK-Wert) 2,5 mg/m³ (1 ppm)
  • Schwefelwasserstoff (H₂S): Arbeitsplatzgrenzwert 5 ppm (entspricht ca. 7 mg/m³), maximale Arbeitsplatzkonzentration 10 ppm
  • Stickstoffdioxid (NO2): Vorsorgewert 1h-Mittelwert 80 µg/m³, Gefahrenwert 1h-Mittelwert 250 µg/m³ und Arbeitsplatzgrenzwert 950 µg/m³
  • Wasserstoff (H₂): Entzündungsgrenze 4 %, Explosionsgrenze 18 %

3. Folgen und Auswirkungen eines schlechten Raumklimas im Büro

So unterschiedlich die Ursachen für ein schlechtes Raumklima sind, so verschieden sind auch die gesundheitlichen Folgen und Auswirkungen für die in diesem Büro arbeitenden Beschäftigten. Das reicht von trockenen und brennenden Augen und gereizten Schleimhäuten (bei zu trockener Luft) bis zu Konzentrationsschwächen und Kopfschmerzen (bei zu viel CO2 und zu wenig Sauerstoff), wodurch in der Folge die Arbeitseffizienz sinkt, das körperliche Wohlbefinden abnimmt und die Fehlerquote steigt.

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Wenn Sie auf ein gesundes Raumklima achten, fühlen Sie sich fast wie an der frischen Luft.

Dabei muss beachtet werden, dass die Büroraumluft zum Teil deutlich stärker mit Chemikalien, Viren, Schimmelsporen, Keimen, Ausdünstungen von Möbeln und Elektrogeräten (Computer, Server, Drucker), Feinstaub und Hausstaub verunreinigt sein kann als die Außenluft oder die Innenraumluft von Wohnräumen. Allein schon der Sauerstoffmangel führt dabei zu Unkonzentriertheit, Mattigkeit, Kopfschmerzen und einer höheren Fehleranfälligkeit. Ist die Luftqualität im Büro jedoch dauerhaft durch Schadstoffe verunreinigt, beeinträchtigt das nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Gesundheit der Beschäftigten. Je nach Art und Konzentration der Schadstoffe kann das ernste gesundheitliche Folgen haben, von Erkrankungen der Atemwege über Herz- und Kreislauferkrankungen bis zu Beeinträchtigungen des Nervensystems (z. B. Demenz). Auch eine krebsfördernde Wirkung steht im Verdacht.

  • Die Schadstoffbelastung in Büroräumen ist laut der DGUV allerdings im Allgemeinen sehr gering und liegt meist weit unter den geltenden Richt- und Grenzwerten.
  • Dafür sollten vermeidbare Quellen jedoch auch konsequent vermieden werden, wie zum Beispiel durch ein Rauchverbot in den Büros oder ein Auslagern der Kopierer und Drucker in separate Kopierräume.
  • In Verdachtsfällen ist eine Messung mit geeigneten Messgeräten sinnvoll, um die tatsächliche Schadstoffsituation zu prüfen.
  • Entwarnung gibt es dagegen im Bereich des in den 1980er Jahren groß aufgekommenen Themas „Sick-Building-Syndrom“. Die damit zusammenhängenden unspezifischen Symptome wie Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Juckreiz, Schleimhaut und Augenirritationen haben ihre Ursache meist ganz überwiegend in ergonomisch schlecht gestalteten Bildschirmarbeitsplätzen, einem schlechten Raumklima und verbrauchter Raumluft, einer schlechten Beleuchtung im Büro, Lärm oder auch dem psychosozialen Umfeld (schlechtes Betriebsklima).

Studie mit der AKAD Hochschule

4. Wie kann man das Raumklima im Büro verbessern? Sechs Soforthilfe-Tipps!

Bei Fragen und benötigter Hilfe rund um die Verbesserung des Raumklimas und Messung der Luftqualität in Büroräumlichkeiten sind der Betriebsarzt bzw. Betriebsärztin, die Fachkraft für Arbeitssicherheit oder der zuständige Unfallversicherungsträger (Unfallkasse, Berufsgenossenschaft) die richtigen Ansprechpartner. Folgende sechs Tipps für ein besseres Raumklima in Ihrem Büro können Sie jedoch jederzeit sofort umsetzen!

Sechs Soforthilfe-Tipps für ein besseres Raumklima in Büroräumen!

I. Sorgen Sie für eine angenehme Raumtemperatur – mittels modernem Heizthermostat

Konstante Temperaturen lassen sich mit alten Heizthermostaten meist nicht mehr herstellen. Wechseln Sie deshalb die alten Heizungsthermostate gegen moderne elektronische aus, die automatisch selbstständig einen einstellbaren Temperaturbereich halten. Das bringt Entspannung ins Team und spart zudem auch spürbar an Energie ein. Die Investitionskosten betragen nur wenige Euro, die Installation geht innerhalb weniger Minuten ohne Werkzeug.

  • Besprechen Sie sich dafür mit den Kolleginnen und Kollegen im Büro, welche Temperatur alle als angenehm empfinden und finden Sie einen gemeinsamen Temperatur-Nenner.
  • Experimentieren Sie dafür gemeinsam so lange, bis sich alle wohl fühlen.
  • Zur Not kann es manchmal auch sinnvoll sein, die Raumbelegung neu zu überdenken, um Rücksicht auf das unterschiedliche Kälte- und Wärmeempfinden aller zu nehmen.

II. Sorgen Sie für die richtige Luftfeuchtigkeit in den Büroräumen (gegen trockenes Raumklima)

In der Regel ist die Luftfeuchtigkeit in Büros zu niedrig. Dagegen können Sie mechanische Luftbefeuchter einsetzen oder auch Grünpflanzen nutzen.

  • Luftbefeuchter-Geräte, die jedoch mit einer Verdunstungsfläche oder Tröpfchenvernebelung arbeiten, können leicht verkeimen und dann die Büroluft belasten. Luftbefeuchter, die mit erhitztem Wasserdampf arbeiten, haben dieses Problem nicht, müssen dafür aber auch öfter entkalkt werden.
  • Gänzlich ungeeignet sind offene Wasserschalen, Zimmerspringbrunnen oder Heizkörperverdunster. Sie bringen nur einen unwesentlichen Effekt auf die Luftfeuchtigkeit, sind dafür aber ein Nährboden für Schimmelpilze und Bakterien.
  • Büropflanzen scheinen auf den ersten Blick am geeignetsten zu sein. Sie wirken sich positiv auf das Raumklima aus, dämpfen die Geräuschkulisse, filtern Schadstoffe und Stäube aus der Luft und wandeln problematisches CO2 in wertvollen Sauerstoff um. Pflanzen sehen noch dazu gut aus und erfreuen Herz und Seele. Tatsächlich braucht es jedoch sehr viele Pflanzen, um die Luftfeuchtigkeit in einem Büro wesentlich zu erhöhen und auch die Schadstofffilterung findet nur in geringem Umfang statt – was jedoch kein Grund ist, auf Büropflanzen vollständig zu verzichten.

III. Lüften Sie regelmäßig und richtig gegen verbrauchtes Raumklima im Büro

Bei frischer Luft lässt sich besser denken und arbeiten als in einem verbrauchten Raumklima. Entscheidend für die gesunde Luft im Büro ist ein regelmäßiges Stoßlüften, mindestens vier- bis fünfmal am Tag. Die Dauer richtet sich nach den Außentemperaturen. Als Richtschnur gilt: Je geringer die Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur und je geringer der Wind, desto länger sollte gelüftet werden. Im Winter genügen meist 3 Minuten, im Frühling und Herbst 5 Minuten und im Sommer sollten es bis zu 10 Minuten sein. Büroräume sollten dabei alle 60 Minuten und Besprechungsräume alle 20 Minuten stoßgelüftet werden. Öffnen Sie dabei das Fenster weit, damit auch die Feuchtigkeit aus den Räumen entweichen kann – ein kurzes Querlüften gegenüberliegender Fenster hat dabei den größten Effekt und die höchste Luftaustauschrate.

  • Das Fenster regelmäßig zu öffnen ist zunächst eine gute Idee.
  • Liegt das Büro jedoch in einer verkehrsreichen Straße, können so zwar die Schadstoffe aus der Büroluft raus, allerdings auch andere Schadstoffe herein, die meistens ebenso wenig gesundheitsfördernd sind.
  • Um die Luftqualität für ein gesundes Raumklima im Büro zu verbessern, können in diesen Fällen spezielle Luftreinigungsgeräte Abhilfe versschaffen (siehe unten, Punkt 5).
  • Nice Fact: Die Luftwechselrate, die den Austausch der Raumluft pro Stunde misst, unterscheidet sich erheblich je nach Lüftungsart. Bei einem gekippten Fenster liegt die Luftwechselrate bei 0,3 bis 1,5; Stoßlüften (ganz geöffnet) erreicht eine Rate bis zu 4 und ein ständig geöffnetes Fenster Werte von 9 bis 15. Die Querlüftung ist mit einer Luftwechselrate von bis zu 40 die mit Abstand wirkungsvollste Methode.

IV. Reduzieren Sie die Schadstoffkonzentration in der Büroluft

Rauchen in Büros ist längst nicht mehr erlaubt, doch auch der Papier- und Tonerstaub von Druckern und Kopierern steht im Verdacht, die Krebsgefahr zu erhöhen. Stellen Sie deshalb Drucker und Kopierer unbedingt in einen externen Raum (nicht nur in den Flur!). Der Kopierraum sollte dabei mehrmals am Tag gut gelüftet wird. Auf diese Weise reduzieren Sie nicht nur die Schadstoffbelastung im Büro, sondern gleichzeitig auch die Lärmkulisse am Arbeitsplatz. Der kurze Spaziergang zum Kopierraum durchbricht zudem die Sitzroutine und sorgt für ein bisschen gesundheitsfördernde Bewegung. Aufgrund der erhöhten Schadstoffkonzentrationen im Kopierraum kann dort ein mobiler Luftreiniger ebenfalls sinnvoll sein.

V. Reduzieren Sie die Staubfänger für eine bessere Raumluftqualität im Büro

Ob es überflüssige Ordner sind, die besser im Archiv aufgehoben wären, oder andere selten bis nie genutzte Gegenstände: Staubfänger vergiften das Raumklima. Sorgen Sie dafür, dass nichts Überflüssiges mehr herumsteht, sowohl auf dem Schreibtisch wie auch in den Regalen. Eine der größten Staubquellen in Büros ist übrigens der Papierstaub, der unabhängig von der Druckerart sowohl beim Tintenstrahl- wie auch Laserdrucken verursacht wird. Drucker und Kopierer sollten daher unbedingt in einem separaten Raum stehen.

VI. So sprechen Sie „menschliche“ Geruchsbelästigungen richtig an

Schweißgeruch, eine aufdringliche Parfümnote oder eine Knoblauchfahne können sich ebenfalls sehr belastend auf das Raumklima auswirken. Viele fragen sich dann: Soll ich’s ansprechen oder still erdulden und leiden? Die meisten entscheiden sich für Letzteres. So baut sich aber mit der Zeit viel Frust auf und der Kopf ist nicht mehr frei für die Arbeit. Im schlimmsten Fall entwickelt sich eine starke Abneigung gegenüber dem Verursacher. Das belastet nur unnötig das Betriebsklima. Hier hilft nur, die müffelnde Kollegin oder den Kollegen direkt, aber höflich anzusprechen. Und das geht am einfachsten und konfliktfreiesten mit dem rhetorischen Kniff der → konstruktiven Kritik.

5. Luftreinigungsgeräte-Vergleich für ein gesundes Raumklima im Büro: Was ist besser, HEPA-Luftfilter oder Luftionisierung?

Nicht nur die Hersteller von mobilen Luftreinigern und Luftfilteranlagen beschwören die Wirksamkeit ihrer Geräte. Auch das Deutsche Netzwerk Büro (als Teil der „Initiative Neue Qualität der Arbeit“ des Bundesarbeitsministeriums) beurteilt Luftreinigungsgeräte ebenfalls durchaus positiv. Gute Luftreiniger sind mit mehreren Filtern ausgestattet und haben einen für die Raumgröße ausreichend großen Luftdurchsatz pro Stunde. Mithilfe verschiedener Sensoren sind sie in der Lage, sich automatisch den situativen Gegebenheiten anzupassen. Gut zu wissen: Hochwertige Luftreiniger erkennt man unter anderem an einem Zertifikat, wie zum Beispiel das ECARF-Zertifikat für Allergiker-freundliche Geräte oder einer Zertifizierung „für den medizinischen Bereich geeignet“.

Luftreinigungsgeräte fürs Büro im Vergleich: UV-C vs. HEPA-Filter vs. Luftionisatoren

Bei einem Luftreinigungsgerät kommt es nicht nur darauf an, wie gut das Gerät die Raumluft von Viren, Keimen, Pollen, Feinstaub, Schimmelsporen und Gerüchen befreit. Wichtig sind zudem, wie hoch die Anschaffungskosten sind, wie wartungsintensiv und kostenintensiv der Betrieb ist und ob dabei gesundheitsgefährdende Stoffe wie Ozon entstehen. Hier die drei derzeit wichtigsten Raumluftreiniger-Gerätetypen im Vergleich.

Raumluftreiniger auf Basis von UV-C-Licht: Das energiereiche UV-C-Licht zerstört hocheffektiv die Hülle von Viren und Bakterien. Entsprechende UV-C-Lampen sind erst seit wenigen Jahren kommerziell erhältlich. Die Geräte sind sehr wartungsarm und saugen die Büroluft mittels Ventilatoren in das Gehäuse, wo sie mit UV-C-Licht bestrahlt und so wirkungsvoll von Viren und Keimen befreit („desinfiziert“) wird. Die Luftdurchsatzrate muss dabei natürlich auf die Raumgröße abgestimmt werden. Die Anschaffungskosten sind allerdings vergleichsweise hoch – und abgesehen von der Neutralisierung von Viren und Keimen, was die Ansteckungsgefahr in Innenräumen deutlich reduziert, verbreiten die Geräte aber dieselbe schlechte und verbrauchte Luft, die sie auch eingesaugt haben. Das Raumklima im Büro wird dadurch also nicht verbessert, sondern nur weniger ansteckend.

Luftreinigungsgeräte mit HEPA-Filtern: HEPA-Filter (Schwebstofffilter) können Viren, Keime, Stäube und Pollen (Allergene) zuverlässig aus der Raumluft herausfiltern. In Kombination mit weiteren Vorfiltern, Partikel- und Aktivkohlefiltern können auch Aerosole, Gase und Chemikalien wie Stickoxide, Formaldehyd, Ozon sowie unangenehme Gerüche aufgenommen werden. Die Viren und Keime werden jedoch nicht deaktiviert, so dass sie weiterhin infektiös bleiben und sich in dem Filter lediglich anreichern. Die kontaminierten Filter erhöhen dann den Aufwand beim regelmäßigen Austauschen, so dass die Wartung vor allem seit Corona mit entsprechendem Equipment oder durch ein spezialisiertes Servicepersonal durchgeführt wird. Es wird jedoch bereits an innovativen Filtermembranen geforscht, die die von Natur aus negativ geladenen Viren zuverlässig anziehen und elektrostatisch unterhalb der Nachweisgrenze inaktivieren. Oder auch an Kombigeräten mit desinfizierendem UV-C-Licht und anschließendem abscheidenden HEPA-Filter.

Raumluftreiniger auf Basis ionisierter Luft: Diese Technologie ahmt den natürlichen Vorgang der Luftionisierung nach, wie er sich zum Beispiel durch Gewitter, bei Regen, zerstaubenden Wasser (Gischt, Wasserfall) oder durch die starke UV-Strahlung in alpiner Höhenluft vollzieht. Dadurch entstehen positiv und negativ geladene Luftionen (z. B. reaktive Sauerstoffionen), die auf zweierlei Weise luftreinigend wirken. Einerseits ziehen die geladenen Luftionen kleinere Partikel wie Sporen, Pollen und Stäube elektrostatisch an, so dass diese verklumpen und durch das größere Gewicht zu Boden fallen, wo sie dann nicht mehr eingeatmet, aber umso leichter weggewischt werden können. Die reaktionsfreudigen Luftionen reagieren zudem auch mit Viren, Keimen und Schimmelsporen, wodurch sich deren chemische Struktur verändert (z. B. oxidiert) und sie inaktiviert werden.

  • Die erste Generation solcher Ionisator-Geräte hat immer noch etwas gesundheitsgefährdendes Ozon gebildet. Neuere Geräte setzen hingegen kein Ozon mehr frei.
  • Die Luftionisatoren gibt es in unterschiedlichsten Größen (von Einzelbüros und Großraumbüros bis Messe- und Flughafenhallen) lassen sich leicht in bestehende Klimaanlagen und Lüftungssysteme nachrüsten, sind nahezu wartungsfrei und bewirken eine zuverlässige Luftreinigung und -aufbereitung nach dem Vorbild der Natur.
  • Nice Fact: So beträgt die Luftionenkonzentration in der Nähe von Wasserfällen bis zu 70.000 Ionen/cm³, an der Meeresküste bis zu 50.000 Ionen/cm³ und im Gebirge bis zu 15.000 Ionen/cm³ (alles traditionelle Standorte für Luftkur-Sanatorien), in Städten jedoch nur unter 500 Ionen/cm³ und in Innenräume sogar meist unter 100 Ionen/cm³.

6. Extra-Tipp: Drucken ist das neue Rauchen – also los, auf zum papierlosen Büro!

Das Umweltbundesamt führt insgesamt rund 291.000 verlorene gesunde Lebensjahre (DALYs) der Gesamtbevölkerung Deutschlands pro Jahr allein auf die Feinstaubbelastung zurück! Laut dem neuen WHO-Richtwert aus dem Jahr 2021 leben nahezu 100 % der deutschen Bevölkerung oberhalb des neuen Feinstaub-Richtwerts von 5 µg/m³. Überdurchschnittliche Werte erzielen dabei vor allem auch Büros, die noch immer voll auf Papier setzen. Dabei ist das nicht nur gesundheitlich fragwürdig. Ein klassisches papierbasiertes Büro kostet auch erheblich mehr Geld und ist wesentlich ineffizienter als ein papierloses. So beträgt die Produktivitätssteigerung durch ein vollständiges papierloses Büro im Schnitt rund 21,3 %, gleichzeitig werden im Durchschnitt rund 13.000 Euro pro Mitarbeiter und Jahr eingespart – vom Umweltfaktor ganz zu schweigen. Wie Sie das Raumklima in Ihren Büroräumen durch eine Umstellung auf ein papierloses Büro verbessern und dadurch zugleich effizienter werden, erfahren Sie in folgenden Büro-Kaizen-Beiträgen!

Büro-Kaizen-Video für Entscheider und Führungskräfte: „Effiziente Nutzung von Microsoft 365“

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(Dauer 07:53 Minuten)

Inhalt dieses Büro-Kaizen-Videos:

  • Chancen und Risiken von Microsoft 365
  • Darauf sollten Unternehmen beim Aufsetzen digitaler Strukturen und Prozesse achten
  • Erfahrungsbericht von und mit dem Büro-Kaizen®-Vertriebsleiter Jürgen Frey


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