Microsoft Lens ist tot – aber lebt in OneDrive, OneNote & Copilot weiter! Anleitung für die aktuelle mobile Office-Scanner-Funktion


Die sehr beliebte kostenlose Handy-Scanner-App „Microsoft Lens“ (ehemals „Office Lens“) wurde seit dem 15. September 2025 schrittweise eingestellt. Aber der mobile Dokumentenscanner ist dadurch nicht wirklich tot – die zugrundeliegende Microsoft Lens-Technologie wurde inzwischen in andere Office-Apps integriert. Als OneDrive-Scan, OneNote-Scan und in die mobile Microsoft 365 Copilot-App (den KI-Assistenten). Aber warum wurde die mit mehr als 100 Mio. Downloads weltweit äußerst beliebte Microsoft Lens App überhaupt eingestellt? Warum sind noch nicht alle Lens-Funktionen in den Office-Alternativen verfügbar? Wie nutzt man die Microsoft Lens-Integration in OneDrive, OneNote und Copilot konkret? Und wie sichert man seine lokalen Scan-Dateien in der nicht mehr länger unterstützten Microsoft Lens-App? Die Antworten finden Sie hier in dieser Büro-Kaizen® Anleitung!

1. Was ist und was kann die Dokumentenscanner-Technologie Microsoft Lens?

Nur die eigenständige Microsoft Lens-App funktioniert nicht mehr. Also die kostenlose, mobile Scanner-App mit integrierter Texterkennung für Smartphones und Tablets. Aber die Technologie und vor allem auch die Nutzeroberfläche von Microsoft Lens lebt in anderen Office-Apps weiter. Zu den beiden Kernfunktionen zählen die automatische Bildbearbeitung für eine bessere Qualität der Scan-Aufnahmen sowie die praktische OCR-Texterkennung, die Textpassagen und deren Formatierung in den Scan-Aufnahmen erkennt und in digital bearbeitbare Textdokumente umwandelt. Daher kann man mit der Microsoft Lens-Technologie zum Beispiel ausgedruckte Schriftstücke in Papierform ganz einfach mit der Handykamera abfotografieren und in sofort weiterbearbeitbare Office-Dokumente umwandeln (z.B. für die Weiterbearbeitung in Word, PowerPoint, OneNote oder Outlook).

  • Die OCR-Texterkennungsfunktion sorgt dafür, dass sowohl der Text wie auch Symbole, Tabellen und die Formatierung der eingescannten Inhalte erkannt werden. So eingescannte Dokumente werden dann nicht nur als PDF- oder JPEG-Datei abgespeichert, sondern in die entsprechenden Word-, OneNote oder PowerPoint-Dateien umgewandelt, die dann direkt in den jeweiligen Office-Programmen bearbeitet werden können.
  • Die automatische Bildverbesserung nutzt verschiedene Korrektur-Algorithmen, um zum Beispiel Dokumente automatisch zuzuschneiden (überschüssigen Rand entfernen), schräge Aufnahmewinkel zu korrigieren, die Aufnahmen zu entspiegeln (wichtig für das Abfotografieren von Whiteboards, Flipcharts, Fotos oder Hochglanzbroschüren), Schatten herauszurechnen oder die Kontraste und Belichtung zu optimieren.
  • Durch diese leistungsstarken Scan-Funktionen wird die normale Smartphone-Kamera zu einem vollfunktionalen mobilen Dokumentenscanner. Das macht nicht nur große Tischscanner für das Einscannen von Print-Dokumenten überflüssig, sondern ist nicht zuletzt auch für Besprechungsräume und unterwegs extrem praktisch.
  • Der Microsoft Lens-Scanner ist damit das „Auge“ in Microsoft 365. Sämtliche nichtdigitalen Dokumente, Schriftstücke, Tabellen, Diagramme, Zeichnungen, Whiteboards und Flipcharts aus der physischen „Offline-Welt“ lassen sich so in Sekundenschnelle per einfachem Abfotografieren mit dem Handy einscannen, digitalisieren und sofort im Microsoft 365-Ökosystem digital weiternutzen und beliebig bearbeiten.
Microsoft Lens Scannertechnologie
Auch wenn es die App „Microsoft Lens“ nicht mehr gibt, die Scannertechnologie lebt in anderen Office-Apps weiter.

2. Warum wurde Microsoft Lens eingestellt? Und wie geht es mit der Lens-Funktion weiter?

Die erste Version der mobilen Dokumenten-Scanner-App kam 2014 als „Office Lens“ für Microsofts eigene Windows Phone-Geräte heraus. 2015 folgte Office Lens für Android und 2016 eine Desktop-App für Windows 10, damit man die praktische Bildbearbeitungsfunktionen auch auf dem Desktop-PC nutzen kann (Nice fact: Schon damals wurde die mobile Lens-Dokumentenscanner-Technologie für iOS-Geräte einfach in die OneNote-App integriert, anstatt eine eigene iOS-App herauszubringen – dieses Prinzip wiederholt sich nun 10 Jahre später). Seit 2021 ersetzt die Nachfolger-App „Microsoft Lens“ den Vorgänger „Office Lens“, nun auch als eigenständige iOS-App. Ab 2023 hat Microsoft dann begonnen, die Basisfunktionen des Lens-Scanners in die mobilen OneDrive- und OneNote-Apps zu integrieren. Ab 2024 kamen dann KI-gestützte Lens-Workflows im Copilot-KI-Assistenten für Microsoft 365-Abonnementen hinzu. Obwohl die Integration der Lens-Technologie in die drei anderen Office-App-Alternativen noch nicht vollständig ist – es fehlen noch einige Spezialfunktionen – wurde die Microsoft Lens-App ab dem 15. September 2025 schrittweise eingestellt. Zum Stichtag 25. Januar 2026 funktioniert das Scannen mit dieser App dann gar nicht mehr.

  • Als offiziellen Nachfolger empfiehlt Microsoft die mobile Microsoft 365 Copilot-App.
  • Tipp: In der einfachen „Microsoft Copilot-App“ für Privatnutzer ist die Scan- und Dokumentenfunktion nicht verfügbar. Nur in der „Microsoft 365 Copilot-App“, die zusätzlich auch eng mit dem Microsoft 365-Ökosystem und den anderen Office-Apps verzahnt ist.
  • Alternativ kann die Lens-basierte mobile Office-Scanner-Technologie aber auch in Form der neuen OneDrive-Scans und OneNote-Scans genutzt werden.

Timeline der Microsoft Lens-Entwicklung und Office-Integration:

Zeitraum

Entwicklung

Details

2015-2020

Einführung der Office Lens App

Eigenständige Scanner-App mit Whiteboard-, Visitenkarten- und Dokumenten-Scan-Funktion.

2021

Umbenennung in Microsoft Lens

Stärkere Verzahnung mit OneDrive, OneNote, Word und PowerPoint.

2023

Erste Integration der Lens-Scanner-Technologie in die mobile OneDrive-App

Von nun an ist ein Dokumentenscan direkt in OneDrive möglich (zunächst aber nur als PDF oder JPG).

2024

Beginn der Copilot-Integration in OneDrive und OneNote

Integration von KI-Funktionen wie Texterkennung, Zusammenfassung und semantische Suche.

2025 (Frühjahr)

Die mobile M365 Copilot-App erhält die Scan-Funktionen der Microsoft Lens-App

Die Basisfunktionen der Microsoft Lens-App (Dokumentenscan, OCR-Texterkennung) werden in der M365 Copilot-App verfügbar.

Ende 2025

Offizielle Einstellung der Microsoft Lens-App

Microsoft Lens wurde am 15. September 2025 offiziell eingestellt, ab 15. November 2025 aus den App-Stores entfernt und ab 25. Januar 2026 sind keine neuen Scans in der App mehr möglich, sondern nur noch der Zugriff auf alte Scans.

Fazit: Microsoft Lens wird nicht ersatzlos gestrichen. Die Kernfunktionen des mobilen Office-Scanners sind vielmehr in andere zentrale Microsoft-365-Apps umgezogen. Da jedoch noch nicht alle Spezialfunktionen von Beginn an in den anderen Office-Alternativen verfügbar sind, wird es eine (kurze) Übergangsphase mit einigen (vorübergehenden) Funktionslücken geben. Dies betrifft vor allem die Spezialfunktionen Whiteboard, Visitenkarten sowie den Export nach Word und PowerPoint (= Abspeichern der Scans im Word- und PowerPoint-Dateiformat).

Hintergrund und Begründung des App-Umbaus um Microsoft Lens: Konsolidierung & KI

Kurzfassung: Microsoft Lens wurde sowieso überwiegend in Verbindung mit OneDrive oder OneNote verwendet, als Speicherort der Scans. Daher wurde die Technologie nun einfach direkt in die beiden Apps integriert. Und da KI-gestützte Workflows immer wichtiger und praktischer werden, wurde die Lens-Technologie zudem auch direkt in die neue M365 Copilot-App integriert. Im Ergebnis ist die Lens-Scanner-Technologie nun in mehreren Microsoft-Anwendungen verfügbar und die klassische, eigenständige Microsoft Lens-App wurde redundant, veraltet und überflüssig.

  • Microsoft begründet dies offiziell mit einer Vereinheitlichung seiner Produktpalette. Denn die Konsolidierung der Apps reduziert den Entwicklungs- und Wartungsaufwand und sorgt zudem für ein einheitlicheres Nutzererlebnis bei den Kunden.
  • Statt viele kleine Spezial-Apps weiterentwickeln und sicher halten zu müssen (Updates, Sicherheits-Patches und Support), will Microsoft künftig nur noch seine zentralen Office-Anwendungen pflegen müssen. Daher werden die Funktionen vieler kleiner Spezial-Apps sukzessive in die größeren Plattform-Apps überführt (hier in OneDrive, OneNote und Copilot).
  • Dass noch nicht alle ursprünglichen Microsoft Lens-Features in den anderen Office-Alternativen verfügbar sind, liegt an der strategischen Priorisierung seitens Microsoft. Denn Microsoft verfolgt häufig den Ansatz, zuerst die Plattform mit den Kernfunktionen zu konsolidieren und erst dann den vollständigen Funktionsumfang schrittweise nachzurüsten. Für die Übergangsphasen ergeben sich dementsprechend vorübergehende Funktionslücken.

Vergleichstabelle: Welche Microsoft Lens-Funktionen sind in OneDrive, OneNote & Copilot zum Zeitpunkt des Umbaus verfügbar – und welche fehlen noch? (Stand 11/2025)

Funktionen

Microsoft Lens (bis 2025)

OneDrive-App

OneNote-App

Microsoft 365 Copilot-App

Dokumente scannen (PDF, JPG)

✅ Ja

✅ Ja

✅ Ja

✅ Ja

Whiteboard-/Tafel-Optimierung

✅ Ja

❌ Noch nicht

❌ Noch nicht

❌ Noch nicht

Visitenkarten-Scan mit Kontaktimport

✅ Ja

❌ Noch nicht

❌ Noch nicht

❌ Noch nicht

OCR-Texterkennung

✅ Ja

⚠️ Teilweise (nur gespeicherte Scans)

⚠️ Teilweise

✅ Ja

Direktes Speichern in OneDrive und OneNote

✅ Ja

⚠️ Nur in OneDrive

⚠️ Nur in OneNote

✅ Ja

Export nach Word und PowerPoint

✅ Ja

❌ Noch nicht

❌ Noch nicht

❌ Noch nicht

Mehrseitige PDF-Erstellung

✅ Ja

✅ Ja

❌ Noch nicht

✅ Ja

Filter & Zuschnitt (z.B Begradigung)

✅ Umfangreich

⚠️ Nur Basisfunktionen

⚠️ Nur Basisfunktionen

⚠️ Nur Basisfunktionen

Integration mit Outlook-Kontakten

✅ Über Visitenkarten-Scan

❌ Noch nicht

❌ Noch nicht

❌ Noch nicht

KI-gestützte Weiterverarbeitung

❌ Nein

❌ Noch nicht

❌ Noch nicht

✅ Ja (Inhalte analysieren, zusammenfassen, weiterverarbeiten, automatische Ablage)

Fazit: Die Nachfolge-Alternativen der Microsoft Lens-App decken noch nicht alle Features ab:

  • OneDrive-Scan & OneNote-Scan: Decken die Basisfunktionen ab.
  • Microsoft 365 Copilot-App: Bietet zusätzliche KI-Features rund um das mobile Dokumentenscannen in der Microsoft Office-Suite.
  • Diese Spezialfunktionen von MS Lens fehlen noch: Whiteboard-Optimierung, Visitenkarten-Scan und direkter Export nach Word und PowerPoint sind bislang noch nicht gleichwertig in OneDrive, OneNote oder Copilot verfügbar – dürften aber in absehbarer Zeit folgen.

3. Wie man lokal gespeicherte Scan-Dateien aus der alten Microsoft Lens-App sichert

Da der Support für die Microsoft Lens-App Ende 2025 eingestellt wurde, sollten alle alten Scan-Dateien, die noch lokal in dem Lens-Profil auf dem Endgerät gespeichert sind, in die anderen Office-Alternativen umgezogen (kopiert, migriert) werden.

  • Die Funktion „an OneNote senden“ funktioniert in der Microsoft Lens-App allerdings bereits nicht mehr, sie wurde schon deaktiviert.
  • Bis zum 25. Januar 2026 können die lokal abgespeicherten Scans noch aus der MS Lens-App heraus nach OneDrive exportiert werden. Nach diesem Stichtag dürfte diese direkte Upload-Funktion nach OneDrive ebenfalls nicht mehr zuverlässig funktionieren.
  • Dann bleibt als praktikabler Lösungsweg nur noch die Microsoft 365 Copilot-App.

Hinweis: Wie erkennt man, welche Scan-Dateien in Microsoft Lens nur lokal gespeichert wurden und exportiert werden müssen?

Eine Scan-Datei wurde automatisch immer dann nur lokal im Microsoft Lens-Profil auf dem Endgerät gespeichert, wenn man sich in der Lens-App nicht mit seinem Microsoft-Konto angemeldet und/oder die OneDrive-/OneNote-Option deaktiviert hatte. Oder wenn man beim Speichern nicht explizit nach OneDrive oder OneNote exportiert hat, sondern → nur auf dem Gerät speichern (z.B. Galerie) ausgewählt hatte.

→ Diese lokal gespeicherten Scan-Dateien sind dann nicht in OneDrive oder OneNote zu finden, sondern unter Umständen nur in der Microsoft Lens-App unter → Meine Scans.

→ Solche nur lokal gespeicherten Scan-Dateien erkennen Sie in der Lens-Übersicht „Meine Scans“ daran, dass in der rechten oberen Ecke des Vorschaubilds der Scan-Datei kein Cloud-Symbol eingeblendet ist.

→ Diese Dateien müssen, falls erforderlich, manuell aus der Lens-App heraus exportiert werden.

Export/Hochladen einer lokal in Microsoft Lens gespeicherten Scan-Datei nach OneDrive:

  • Öffnen Sie Microsoft Lens auf Ihrem Mobilgerät und klicken Sie linksoben auf das → Haus-Symbol.
  • In dem sich nun öffnenden Bereich „Meine Scans“ tippen Sie in der betreffenden Scan-Datei rechtsunten auf die → drei Punkte, dann auf → Teilen, → OneDrive auswählen, den → Zielordner in OneDrive bestimmen und bestätigen.
Microsoft Lens Export nach OneDrive
Exportieren Sie Ihre bereits gescannten Dateien von Microsoft Lens auf OneDrive, damit Sie Ihre Daten nicht verlieren.

Öffnen einer Microsoft Lens-Datei mit der mobilen Microsoft 365 Copilot-App:

  • Installieren Sie zunächst die mobile Microsoft 365 Copilot-App aus dem Google Play Store oder Apples App Store.
  • Öffnen Sie dann Microsoft Lens auf Ihrem Mobilgerät, klicken Sie links oben auf das → Haus-Symbol und tippen Sie in dem sich nun öffnenden Bereich „Meine Scans“ auf die gewünschte Scan-Datei.
  • Wählen Sie nun „Öffnen mit“M365 Copilot aus.
  • In der M365 Copilot-App angekommen, tippen Sie auf → TeilenOneDrive, wählen den gewünschten Zielordner aus und bestätigen mit einem Fingertipp auf das Häkchen oben.
  • Alternativ tippen Sie auf → PDF erstellenOptionen (die drei Punkte rechts oben) → Speichern unter und wählen dann OneDrive oder auch den lokalen Gerätespeicher aus. Die Scan-Datei lässt sich dann künftig auch über die Copilot-App öffnen.

4. Anleitung für den Microsoft Lens-Scanner in OneDrive, OneNote & Copilot

Anleitung für den OneDrive-Scan: Die Microsoft Lens-Integration in OneDrive heißt „OneDrive-Scan“. Öffnen Sie die mobile OneDrive-App, gehen Sie in den Bereich → Meine Dateien, tippen Sie auf das → + Symbol und wählen Sie die Option → Erfassen. Nun öffnet sich zwar die bekannte Microsoft Lens-Benutzeroberfläche (siehe unten). Die dort angezeigten Lens-Funktionen Whiteboard und Visitenkarte sind allerdings noch nicht voll funktionsfähig (funktionieren noch nicht). Mit dem OneDrive-Scan können Sie derzeit lediglich ausgedruckte Print-Dokumente als PDF-Datei oder Fotos als JPEG-Datei einscannen.

Anleitung für den OneNote-Scan: Die Microsoft Lens-Integration in OneNote heißt „OneNote-Scan“. Öffnen Sie die mobile OneNote-App auf der richtigen Notizbuchseite, tippen Sie auf die Stelle, an der der Scan eingefügt werden soll, und dann auf das → Kamera Symbol. Wählen Sie nun die Option → Bild aufnehmen aus und wählen Sie → Scannen.

Anleitung für den Dokumentenscan in der M365 Copilot-App: Öffnen Sie die Microsoft 365 Copilot-App auf Ihrem Mobilgerät, tippen Sie links oben auf das → Optionsmenü (das „Hamburgermenü“ mit den drei waagerechten Strichen) und wählen Sie → Erstellen. Für das Einscannen eines Dokuments als PDF oder JPEG tippen Sie dann auf → Scannen. Wollen Sie hingegen die automatische Texterkennungsfunktion nutzen, wählen Sie → Extrahieren.

  • Microsoft Lens Alternative OneDrive
    Die OneDrive-App bietet eine gute Alternative für die Microsoft Lens-App, die ab Januar 2026 eingestellt wird.

5. Wie man die immer noch aktuelle Benutzeroberfläche von Microsoft Lens im OneDrive-Scan und OneNote-Scan nutzt

Die Basics: Warum kann Microsoft Lens überhaupt besser sein als die Handykamera, die es dafür nutzt?
Die Microsoft Lens Scanner-Technologie verwendet zwar die eingebaute Kameralinse des Mobilgeräts, auf dem sie installiert wurde. Die Scanner-Anwendung kann aus dieser Kamera jedoch deutlich mehr herausholen. Denn sie verfügt über eine komplexe, automatische Bildbearbeitung, die für das Einscannen und damit Digitalisieren verschiedenster Objekte aus der physischen Welt optimiert wurde. Zum Beispiel für das Abfotografieren ausgedruckter Dokumente, von Visitenkarten, Whiteboards, Flipcharts oder von Fotos in einem Katalog, Flyer oder einer Broschüre.
  • Überschüssiger Rand wird entfernt: Abfotografierte Dokumente und Fotos werden in ihren Umrissen erkannt und auf ihre tatsächliche Größe zugeschnitten (der störende Hintergrund um das Objekt herum wird entfernt).
  • Schräge Bilder werden ausgerichtet: Schiefe Aufnahmewinkel, die von der Seite anstatt frontal aufgenommen wurden, kann Microsoft Lens automatisch zu einer Frontalansicht des Dokuments oder Fotos umrechnen und ausgleichen. Ganz so, als hätte man das Objekt an einem Tischkopierer senkrecht ausgerichtet eingescannt.
  • Die Bildqualität wird verbessert: Microsofts Scanner-App ist auf eine möglichst gute Lesbarkeit der eingescannten Dokumente optimiert. Dafür sorgen verschiedene Korrektur-Algorithmen, die die Aufnahmen beispielsweise automatisch entspiegeln, Schatten herausrechnen sowie die Kontraste, Farben und Belichtung optimieren. Das sorgt für eine höhere Bildqualität der aufgenommenen Scans und verbessert die Lesbarkeit der eingescannten Texte.
  • Zeichen- und Texterkennungsfunktion (OCR): Wenn der eingescannte Bereich Textzeichen enthält, kann die OCR-Texterkennungsfunktion im Microsoft Lens-Scanner diesen erkennen und extrahieren. Das abfotografierte Schriftstück wird dann automatisch in eine bearbeitbare digitale Maschinenschrift umgewandelt. Dabei werden nicht nur die Buchstaben, sondern auch mathematische Zeichen, Gleichungen, Formen (z.B. Pfeile, Striche, Kreise) und sogar die Formatierung (Schriftgröße, Fettdruck, kursiv etc.) erkannt und übernommen. Das so erzeugte Textdokument erhält dadurch das Layout und die Formatierung des abfotografierten Originaldokuments und kann dann vollumfänglich wie gewohnt digital in Word, OneNote oder PowerPoint weiterbearbeitet werden. Dafür kann die Microsoft Lens-basierte Scanner-Anwendung inzwischen über 30 verschiedene Sprachen und sogar handschriftliche Texte erkennen. (Bei handschriftlichen Notizen hängt die Genauigkeit der Umwandlung jedoch stark von der Lesbarkeit der eingescannten Handschrift ab.)
  • Visitenkarten in Kontakte und vCards umwandeln: Beim Abfotografieren/Einscannen von ausgedruckten Visitenkarten erkennt Microsoft Lens ebenfalls automatisch das Format und den Textinhalt. Die Visitenkarten werden dann, falls gewünscht, vollautomatisch direkt in einen Kontakt in dem Adressbuch Ihres Smartphones sowie in eine vCard-Datei für das Speichern in den Outlook-Kontakten umgewandelt.

6. Funktionsübersicht: Was kann die Microsoft Lens Scanner-Technologie alles?

Der mobile Microsoft Lens Office-Scanner bietet vier verschiedene Scan-Modi mit unterschiedlichen Bildbearbeitungsalgorithmen, die für die verschiedenen Anforderungen der jeweiligen Aufnahmeart optimiert wurden, sowie fünf weitere Zusatzfunktionen.

Die vier Hauptaufnahmemodi in der immer noch aktuellen Microsoft Lens-Nutzeroberfläche wurden jeweils für das Scannen bzw. Abfotografieren von Whiteboards, Dokumenten, Visitenkarten sowie ausgedruckten Fotos optimiert.

Microsoft Lens Menü

2021 sind fünf weitere, spezialisierte Untermodi hinzugekommen, die im Bereich „Aktionen“ zu finden sind: Text aus Bild extrahieren, Text aus Tabelle extrahieren, laut Vorlesen lassen (Plastischer Reader), Kontakt erstellen und ein QR-Code-Scanner.

Microsoft Lens Menü Aktionen

Übersicht über die verschiedenen Funktionen des mobilen Microsoft Lens Office-Scanners

Funktion

Effekt/Beschreibung

Whiteboard:

Bei diesem Aufnahmemodus werden die Ränder um das Whiteboard, Clip- oder Flipchart entfernt sowie die häufigen Spiegelungen und Lichtreflexionen auf der glatten Oberfläche herausgerechnet. Eine automatische Helligkeitsanpassung sorgt zudem für eine bessere Lesbarkeit der Texte.

Dokument:

Dieser Aufnahmemodus ist für das Einscannen von ausgedruckten Textdokumenten optimiert. Dadurch funktioniert die OCR-Texterkennung beispielsweise auch bei kleingedruckten Zeichen und Zeilen sehr zuverlässig. Die Zeichenerkennung erkennt aber auch Formen, Zeichen und Diagramme, die in PowerPoint verwendet werden, und wandelt die eingescannten Formen automatisch in die entsprechenden PowerPoint-Elemente um.

Visitenkarte:

Jede Visitenkarte enthält per se einen Namen, eine Telefonnummer und eine Adresse. Die automatische Texterkennung der Microsoft Lens-Technologie liest diese Kontaktinformationen aus und überträgt sie automatisch in eine neue Kontaktdatei (vCard), zum Beispiel für die Kontaktliste in Outlook oder das Abspeichern in OneNote.

Foto:

Auch beim Abfotografieren von Fotos kommt es häufig zu Spiegelungen und Lichtreflexionen. Diese werden von Microsoft Lens automatisch herausgerechnet und korrigiert. Der über das Fotoformat hinausreichende Rand der Unterlage wird zudem entfernt, so dass nur das Foto eingescannt, digitalisiert und nachbearbeitet wird.

„Aktionen“:

Der Bereich „Aktionen“ umfasst die fünf im Jahr 2021 neu hinzugekommenen Funktionen bzw. Untermodi in Microsoft Lens:

  • Text (Text aus einem Foto extrahieren)

  • Tabelle (zum Digitalisieren/Extrahieren einer ausgeruckten Tabelle)

  • Gelesen (für das laut Vorlesen lassen eines ausgedruckten Textes)

  • Kontakt (für die Kontakterstellung aus einer Visitenkarte heraus)

  • QR-Code-Scanner

Drei wichtige Tipps für die Nutzung der Microsoft Lens Scanner-Anwendungen in Office:

  1. Mehrere Scans zu einem einzigen PDF-Dokument zusammenfassen: Mit den auf Microsoft Lens basierenden Dokumentenscannern können Sie mehrere Scans direkt hintereinander durchführen und zu einem einzigen PDF-Dokument zusammenfassen. Scannen Sie dafür wie gewohnt die erste Seite des Printdokuments und bearbeiten Sie diese gegebenenfalls nach (zuschneiden, Filter etc.). Anschließend auf → Hinzufügen tippen und die nächste Seite einscannen – solange, bis alle Seiten eingescannt wurden. Zum Schluss auf → Fertig tippen, das Häkchen bei → PDF setzen und auf → Speichern drücken. Nun werden alle Scans in einem einzigen PDF-Dokument zusammengefasst und abgespeichert. So können bis zu 100 Bilder pro PDF-Datei eingescannt und zusammengeführt werden. Dabei kann jeder Scan direkt nach seiner Aufnahme oder auch später noch nachbearbeitet sowie auch die Reihenfolge noch nachträglich neu angeordnet werden.
  2. Alte Fotos & Bilder importieren und nachträglich überarbeiten: Sie können mit Microsoft Lens auch alte, mit Ihrer Handykamera „konventionell” aufgenommene Fotos in die Scanner-App importieren, um diese dort zuzuschneiden oder die Aufnahmequalität nachträglich zu verbessern. Tippen Sie dafür in der Microsoft Lens-Nutzeroberfläche links unten auf das Symbol für die → Fotogalerie (je nach Gerät als Galerie, Katalog oder auch Medien bezeichnet). Anschließend können Sie das zu importierende Bild auswählen, die Auswahl bestätigen und dann das Bild nach Wunsch nachbearbeiten (z.B. neu zuschneiden, drehen, Filter verwenden, Freihandzeichnen, Text einfügen oder weitere Aufnahmen/Seiten hinzufügen). Zum Schluss mit → Fertig bestätigen und den Speicherort auswählen.
  3. Die Kameraauflösung erhöhen: Der Standardwert für die Auflösung der Kamera ist im Microsoft Lens-Scanner standardmäßig nur mittelgroß eingestellt, damit die Scan-Dateien nicht zu groß werden (8,3 MP = 3.840 x 2.160 Pixel). Für besonders detaillierte Scans kann die Auflösung der Scanner-Funktion aber auch auf die Maximalauflösung des Mobilgeräts erhöht werden. Öffnen Sie dafür die Microsoft Lens-Nutzeroberfläche und tippen Sie rechts oben auf die drei Punkte für das → Optionsmenü. Wählen Sie die Option → Auflösung aus und stellen Sie dann die gewünschte Auflösung ein.

7. Extra-Tipps für mehr Effizienz in Microsoft 365 – mit Video-Tutorial!

Die enge Verzahnung der Microsoft Lens Scanner-Technologie mit OneDrive, OneNote und Copilot sowie Word, PowerPoint und Outlook ist ein gutes Beispiel für das große Produktivitätspotenzial der Microsoft 365 Business-Software-Suite für Unternehmen. Das komplexe Zusammenspiel der mittlerweile rund 30 Office-Apps ist allerdings kein Selbstläufer. Ohne strategische Planung kommt es daher häufig zu Unstimmigkeiten und ineffizienten Workflows – mit zum Teil gravierenden Kosten. Wie Sie das verhindern und stattdessen das volle Potential der Business-Suite ausschöpfen können, zeigt Ihnen unser Büro-Kaizen® Beitrag → Strategische Microsoft 365 Beratung mit Planung, Consulting & Schulungen. Weitere praxisnahe Tipps und Anleitungen rund um die wichtigsten Microsoft 365-Apps haben wir Ihnen zudem in den folgenden Links zusammengefasst – sowie in unserem YouTube Video-Tutorial direkt im Anschluss!

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Büro-Kaizen Video-Anleitung: Die sieben besten Windows-Tastenkombinationen (die Sie noch nicht kennen)!

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Mehr Informationen

(Dauer: 06:46 Minuten)

Inhalt des Videos

  1. Einleitung 00:00
  2. Geteilter Bildschirm zwischen zwei Apps 00:16
  3. Virtuellen Desktop erstellen & verwenden 00:51
  4. Zwischenablageverlauf öffnen 01:30
  5. Desktop anzeigen & alle Apps minimieren 02:43
  6. Screenshots erstellen 03:17
  7. Emojis & GIFs einblenden  04:29
  8. Bildschirmvideos aufnehmen (Xbox Game Bar) 05:06


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