Allein oder im Team – Mind-Map gilt als erprobtes Wundermittel im Ideenfindungsprozess. Es ist eine sehr kreative Methode, die in der Regel zu effizienten, manchmal auch zu überraschenden Ergebnissen führt. Aber genau das macht ihren Reiz aus: Das englische Wort „Mind-Map“ bedeutet „Gedanken-Karte“ und tatsächlich funktioniert sie wie eine Art Landkarte. Das angesteuerte Ziel wird in einer Kombination aus Nachdenken und Intuition erreicht. Das Interessante dabei: Es gibt nicht nur einen Weg, sondern ganz viele!
Was sich in Workshops, Seminaren & Co. längst für die visuelle Darstellung von Situationen oder Prozessen bewährt hat, kann überdies für Strukturierungsaufgaben sinnvoll eingesetzt werden. Etwa für eine neue einheitliche Datei-Ablagestruktur in Ihrem Unternehmen.
Vom Ideen sammeln über Planung bis hin zum einheitlichen Ablage-System bietet eine Mind-Map also diverse Möglichkeiten im Business. In diesem Blog zeige ich Ihnen auf, wie Sie die faszinierende Methode für sich nutzen können.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert eine Mind-Map?
Niemand sagt, dass eine Mind-Map visuell anspruchsvoll oder aufwendig sein muss – Stift und Papier und manchmal ein kleines gezeichnetes Symbol reichen vollkommen aus, um auch komplexe Sachverhalte aufs Papier zu bringen. Grundsätzlich wird dabei so vorgegangen:
- Sie legen einen leeren DIN-A4-Bogen im Querformat vor sich hin
- Schreiben Sie Ihren zentralen Begriff /Hauptgedanken in die Mitte – und kreisen sie ihn ein
- Ordnen Sie die nächste Begriffsebene kreisförmig um den zentralen Begriff herum an
- Verbinden Sie jeden Begriff mit dem Zentral-Begriff
- Beginnen Sie mit der Feingliederung
- Verbinden Sie jeden Begriff der Feingliederung mit seinem jeweiligen Oberbegriff
Von der Mitte aus wächst so nach und nach ein Gebilde, das durch die Verästelung und Verbindung mit anderen assoziierten Begriffen den Betrachter zu einer neuen Sichtweise verhilft. Um komplexe Themen verständlich zu machen, ist Mindmapping genau die richtige Wahl. Weitere Ideen für Ihre Mind-Map finden Sie in meinem Blog-Beitrag.

Für welche Bereiche sich die Mind-Map ideal eignet:
Die Mindmap Methode lässt sich als individuelle Ordnungsmethode und Gedächtnisstütze verwenden, kann aber auch mit anderen geteilt werden. Hier ein paar Anregungen:
- Brainstorming: Ein aufgeschriebener Begriff führt im Gehirn automatisch zu weiteren Assoziationen – das Erstellen der Mind-Map gestaltet sich, da denknah, ziemlich einfach, wenn Sie Ihre Ideen kurz und bündig festhalten wollen.
- Vorträge vorbereiten: Einmal geplant, können Sie Ihre Mind-Map auch als Rede-Vorlage benutzen, da Sie bequem die Übersicht behandeln und auch ausführliche Info-Texte „weiter unten“ in der Struktur aufnehmen können.
Extra-Tipp: Sie können Ihre eigene Mindmap auch direkt in OneNote anlegen. Wie das geht, erläutere ich in Tipp 3 weiter unten. - Protokoll führen: Erfassen Sie Notizen im Uhrzeigersinn, um die Zeit ebenfalls zu protokollieren – und schreiben Sie Stichworte aus, um Telefongespräche, Vorträge oder Befragungen zu erfassen.
- Planen und Organisieren: Gerade für das langsame Wachsen Ihrer Planung eignet sich die flexible Struktur von Mind-Maps optimal.
- Vorschlagswesen verbessern: Ein erster Schritt wäre, dass Ideen für Veränderungen in einem internen Verbesserungsvorschlagsformular festgehalten werden (einen kostenlosen Vordruck finden Sie hier). Noch nicht konkret formulierte Verbesserungsvorschläge können mittels Mindmap-Methode weiter erarbeitet werden, etwa in einem Abteilungs-Meeting.
- Ablage-Systeme strukturieren: Es ist wichtig, dass sich das gesamte Team auf Ablage-Spielregeln verständigt, die von allen eingehalten werden. Sie können sich beispielsweise darauf einigen, dass mehrere Hauptordner angelegt werden, die sich wiederum in Unterordner gliedern. Der Haupt-Ordner „Kunden“ hat die Unterordner „Handelskunden“ und „Industriekunden“, die wiederum untergeordnete Ordner haben, etwa Firmen, die zur jeweiligen Kategorie gehören. Anhand dieses Systems weiß nun jeder, wie die Dateien abzuspeichern und zu finden sind. Mehr Tipps, wie Sie die neue Datei-Ablagestruktur einführen, erhalten Sie hier.

Tipp 1: Bringen Sie Farbe ins Spiel!
Lassen Sie bei der Gestaltung einer Mind-Map Ihrer Kreativität freien Lauf. Ob auf Ihrem Notizblock auf dem Schreibtisch oder am Flipchart beim Meeting: Es bietet sich an, mit verschiedenen Farben zu arbeiten. Dabei werden zusammenhängende Begriffe mit derselben Farbe gekennzeichnet. Das erleichtert die Orientierung. Sie können entweder die einzelnen Worte farbig schreiben oder der Sie arbeiten mit Vollfarb-Flächen – was künstlerisch und inspirierend wirkt.
Wichtig: Definieren Sie vorher, welche Farbe Sie für welchen Ideentyp etc. festlegen wollen – und welche Form für welches Konzept oder welche Aussage. Denn dann können Sie über die unterschiedlichen Farben unterschiedliche Kategorien für Ihre Ideen erstellen.
Tipp 2: Planen Sie mit der Mind-Map-Foto-Leinwand
Manche Anlässe, wie Workshops, eignen sich prima, um bei der Vorbereitung mit einer Foto-Vorlage zu arbeiten. Nehmen Sie dazu das Foto Ihres Besprechungsraums und notieren Sie auf die Tischplatte, Stühle oder das Pinboard dann die Dinge, die Sie für Ihren nächsten Workshop benötigen.
Also: Auf die Tischplatte notieren Sie z. B. alle anzufertigenden Handouts, Unterlagen und Präsentationen für Ihr Meeting. Auf die Stühle schreiben Sie die Dinge, die Sie den Teilnehmern zukommen lassen oder für diese erledigen müssen – wie Einladungen versenden, Werbematerialien erstellen oder Keynote-Speaker Herrn Sowieso buchen.

Tipp 3: Runden Sie alles mit der richtigen Technik ab!
In punkto Mind-Map können Sie auf entsprechende Software zurückgreifen, die sich insbesondere für Präsentationen empfiehlt. OneNote von Microsoft beweist auch hier seine Stärke.
Und so gehen Sie vor:
- Schritt: Legen Sie ein Notizbuch an und geben Sie es bei Bedarf für die gemeinsame Nutzung frei.
- Schritt: Verwenden Sie „Zeichnen“, um eine OneNote Mind-Map anzulegen.
- Schritt: Füllen Sie die Mind-Map mit Text. Sie können auch nach Herzenslust mit Formen, Farben und Symbolen arbeiten
Lesetipp: Ausführlich beschreibe ich die Anwendung von OneNote für die Mindmap Methode hier: „Tipps für OneNote: Mindmap erstellen und gemeinsam bearbeiten“.
Videotipp: In diesem Video zeige ich Ihnen,
wie Sie die Mind-Map mit Hilfe von OneNote anwenden und mit Ihren Kollegen teilen können.
Weiter populäre Beispiele, um digitale Mind-Maps zu erstellen:
Da ist das kostenlose und vielseitig einsetzbare FreeMind. Für den Einstieg in die Mindmapping-Software ist es genau das richtige. Mit Tastenkombinationen und Symbolen erstellen Sie eine Mindmap, die komplex und trotzdem übersichtlich sein kann.
Eine Erweiterung von FreeMind ist FreePlane, das ebenfalls kostenlos ist. Die Erstellung von Mind-Map geschieht noch individueller und gerade den Kreativen dürfte es viel Vergnügen bereiten, die Mind-Map Methode anzuwenden. Sowohl für FreeMind wie auch FreePlane lassen sich die Ergebnisse als PDF oder HTML-Datei speichern und archivieren.
Was der Tipp bewirkt
Eine strukturierte Mind-Map sieht nicht nur schön aus, sondern unterstützt Sie in Ihrer Kopfarbeit. Sie denken vernetzter, wenn Sie mindmappen, das ist der größte Effekt. Und obendrein haben Sie Ihren Ideenfindungsprozess übersichtlich strukturiert vor sich liegen. Ein Gewinn für künftige Ideen-Runden oder auch eine sinnvolle Beigabe fürs Protokoll des Ideenfindungsmeetings.
Und Sie?
Mind-Maps gibt es schon lange – setzen Sie welche ein? Welche Methoden nutzen Sie sonst noch? Schreiben Sie einen Kommentar – oder eine E-Mail an: blog@büro-kaizen.de
Wenn Sie wissen wollen, wie Sie moderne Bürokonzepte gezielt als Chancen nutzen können empfehle ich Ihnen außerdem unser kostenloses E-Book „Sind Sie und Ihr Team bereit für das Büro von morgen?“.
