Kann man sich auf den Worst Case vorbereiten? Die Antwort auf diese Frage lautet ganz klar: Nein! Aber Sie können sich mit Hilfe unserer Tipps vorbereiten, um solche Szenarien fast unbeschadet zu überstehen. Sie verhelfen Ihrem Gewissen zu ein paar ruhigen Minuten, denn in Ihrem Unterbewusstsein haben Sie gespeichert, dass Sie ein Backup Ihrer Daten zur Hand haben, falls es zum Super-GAU kommt.
Stellen Sie sich Folgendes vor: Ihr Smartphone ist plötzlich nicht mehr aufzufinden, es wurde geklaut oder es ging zu Bruch. Ihr Vierjähriger ließ es aus Versehen in die Badewanne fallen? Sie haben Ihr Telefon in der U-Bahn auf dem Sitz liegen lassen oder es ist Ihnen aus der Hosentasche gerutscht und der Finder war leider nicht ehrlich und couragiert. Schade um Ihr Handy! Bei einem Autounfall bekämen Sie nun den Rat: „Gott sei Dank war es nur ein Blechschaden, zum Glück wurde keiner verletzt.“ Metaphorisch auf Ihr Smartphone bezogen, bedeutet das, dass Sie sich darüber freuen können, ein Backup angelegt zu haben. Das Handy mag zwar vielleicht weg sein, dafür sind Sie noch im Besitz Ihrer Fotos, E-Mails, Kontakte, Termine, Ihres Spielstands bei Candy Crush und all Ihrer Smartphone-Einstellungen, die es erst zu „Ihrem“ Smartphone werden lassen.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Daten Sie regelmäßig in einem Backup sichern sollten, welche Methoden es gibt, um Backups anzulegen und auf was Sie besonders achten sollten.
1. Von welchen Daten sollten Sie Backups erstellen?
2. Top 3: Backup-Methoden
3. Expertentipp
1. Von welchen Daten sollten Sie Backups erstellen?
Stellen Sie sich folgende Fragen: Was muss bei einem Umzug meines Handys unbedingt mit? Was kennzeichnet dieses Smartphone als „mein“ Smartphone? Die Antworten auf diese beiden Fragen sind alle ein Backup wert.
Damit bei einem Handy-Tausch auch alle Daten mitgenommen werden, sollten Sie von Folgendem ein Backup erstellen:
- Fotos
- Videos
- Dateien
- Kontakte
- Kalender
- Anruflisten
- SMS
- Telefoneinstellungen
- Apps und Appeinstellungen
- Passwörter
- WLAN-Daten
- Musik
2. Top 3: Backup-Methoden
Da Sie nun wissen, von welchen Daten Sie Backups erstellen und welche Daten Sie sichern möchten, benötigen Sie nun noch das passende Werkzeug dafür. Wir stellen Ihnen drei Varianten zur Datensicherung vor. Wählen Sie die Methode, die am besten zu Ihnen passt, von uns erhalten Sie die Anleitung dazu:
2.1 Backup-Apps
Um ein Backup direkt auf ihrem Android-Smartphone zu erstellen, bietet der Google Play Store etliche Apps an. Hierunter finden Sie Tools von Smartphone-Herstellern, welche mit Android-Betriebssystemen ausgestattet sind. Die bekanntesten Backup-Apps sind hier wohl Smart Switch von Samsung, LG Backup oder Huawei Backup und einige mehr. Bei diesen Apps der Handyhersteller gilt es jedoch zu bedenken, dass die erstellten Backups nur auf Geräten des gleichen Herstellers wieder herzustellen sind. Damit möchte man wohl forcieren, bei dem gleichen Smartphone-Produzenten zu bleiben.
Im Google Play Store finden Sie auch herstellerunabhängige Backupsoftwares, die mit vielen Smartphone-Marken kompatibel sind. Zu den beliebtesten Tools gehören etwa MyBackup oder auch Titanium Backup. MyBackup können Sie in der Basisversion kostenlos downloaden. Sie können damit Daten wie Medien, Apps, Anwendungen und persönliche Daten, u. a. Kontakte, SMS oder Fotos, auf dem internen Speicher oder auf einer SD-Karte ablegen.

Quelle: pcwelt
Titanium Backup ermöglicht es Ihnen, noch mehr Daten von Ihrem Smartphone in einem Backup zu hinterlegen, allerdings müssen Sie dieser App deutlich mehr Berechtigungen erteilen. Hier werden alle Smartphone-Einstellungen und die Einstellung jeder App übernommen. Dieses Tool sichert alles an Daten, was Sie bei einem Umzug benötigen, allerdings in der kostenpflichtigen Pro-Version.

Quelle: pcwelt
2.2 Google-Backup
Natürlich bietet auch Google für sein Android-Betriebssystem eine Backup-Funktion an. Bei dieser können Sie sich sicher sein, dass diese Backup-Lösung mit allen Android-Smartphones kompatibel und funktional ist. Auf jedem Handy haben Sie die Möglichkeit, Ihre Daten über die Google-Cloud zu sichern, das Konto dafür haben Sie höchstwahrscheinlich bei Inbetriebnahme Ihres Handys eingerichtet. Seither wandern Ihre Daten – wie Einstellungen, WLAN-Passwörter und Co. – auf Google Drive. Höchstwahrscheinlich war diese Funktion bei Inbetriebnahme Ihres Smartphones bereits aktiviert. Möchten Sie jedoch überprüfen, ob Ihre Daten auch wirklich in einem Backup auf Google Drive landen, dann tun Sie dies:
- Öffnen Sie die Einstellungen.
- Wählen Sie den Unterpunkt Konten und Sicherung.

- Tippen Sie nun auf Konten.

- Wählen Sie Ihr Google-Konto aus.
- Tippen Sie nun auf Konto synchronisieren, um angezeigt zu bekommen, welche Daten regelmäßig und automatisch in Google Drive gesichert werden.

- Auch Fotos und Videos können Sie über den Dienst Google Fotos sichern. Dazu gehen Sie wieder zurück in den Menüunterpunkt Konten und Sicherung und tippen hier auf Sichern und Wiederherstellen.
- Wählen Sie hier den Unterpunkt Google-Konto und aktivieren Sie hier Google Fotos sichern.
- Je nachdem wie groß die Datenmenge ist, die Sie hier speichern möchten, müssen Sie sich evtl. kostenpflichtig weiteren Speicherplatz bei Google hinzukaufen.
2.3 Backup auf lokalem Datenträger
Genügend Speicherplatz für ausgiebige Backups bietet hingegen Ihr PC. Auch hier können Sie Backups Ihres Smartphones hinterlegen. Sie benötigen dazu eine Software. Genau wie bei den Backup-Apps gibt es hier Lösungen der gängigen Hersteller, aber auch Tools von Drittanbietern. Alle Softwareprogramme arbeiten ähnlich. So müssen Sie vorgehen, um ein Backup zu hinterlegen:
3. Expertentipp
Machen Sie sich bewusst, wo Sie Ihre Backups hinterlegt haben. Sind Ihre Daten nur auf dem Smartphone gesichert, im internen Speicher oder der SD-Karte? Dieses Backup sichert Sie nicht vor Datenverlust, sollte Ihr Handy geklaut werden. Haben Sie Ihre Daten nur in einer Cloud gespeichert? Sie sind nicht vor Datenverlust geschützt, sollte der Cloud-Betreiber gehackt werden oder Pleite gehen. Ihre Daten sind sicher auf dem heimischen PC? Leider nein! Auch hier kann ein Schaden entstehen und Sie kommen nicht mehr an die Daten auf der Festplatte ran.
Die Lösung hier lautet: Hinterlegen Sie regelmäßig Backups auf Ihrem PC und speichern Sie gleichzeitig Ihre Daten in einer Cloud ab. Auf diese Weise schützen Sie sich am besten vor Datenverlust.